Die Nachfrage nach Bioprodukten in der Steiermark nimmt wieder zu, und das ist eine erfreuliche Wende nach zwei Jahren stagnierenden Absatzes. Immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst für Bio-Lebensmittel, was sich besonders in den Verkaufszahlen widerspiegelt. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 machte der Bio-Anteil im Lebensmittelhandel bereits 11,5 Prozent aus, ein Anstieg im Vergleich zu den 11 Prozent im Jahr 2023.
Besonders deutlich zeigt sich die positive Entwicklung bei Biomilch und landwirtschaftlichen Produkten wie Biomais und Biosoja. Auch die Nachfrage nach Biofleisch, insbesondere bei Geflügel, wächst. Obwohl die steigenden Kosten die Preisgestaltung für Bioprodukte beeinflussen, arbeitet man daran, den Aufwärtstrend weiter zu fördern.
Direkte Vermarktung in Bio-Modellregionen
Zur Unterstützung dieser Entwicklung setzen die steirischen Biobäuerinnen und Biobauern verstärkt auf direkte Vermarktung in sogenannten Bio-Modellregionen. In diesen Regionen wird die Nähe zu den Verbrauchern gefördert und neue Absatzmöglichkeiten geschaffen. Dies stärkt nicht nur die Bio-Höfe, sondern ermöglicht auch eine direkte Versorgung der Bevölkerung mit regionalen Produkten.
Aktuell gibt es bereits Bio-Modellregionen in Graz, im Vulkanland, im Schilcherland, im Almenland und in Murau. Der Bio-Modellregion Graz hat bereits einen großen Schritt gemacht: Im Herbst 2023 wurde der Bionah-Hofladen eröffnet, der von über 80 Bio-Lieferanten unterstützt wird.
Innovative Ansätze und zukünftige Entwicklungen
Ein weiterer Schritt zur Förderung der Bio-Landwirtschaft ist die Erweiterung der Bio-Gemüseberatung, die in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer angeboten wird. Ziel ist es, erfolgreiche Anbaustrategien und neue Landwirtschaftsmethoden zu fördern. Die steirische Landwirtschaft zielt darauf ab, bis 2028 den Anteil biologisch bewirtschafteter Flächen von 25 auf 30 Prozent zu erhöhen, um die Marktchancen für Bio-Produkte weiter zu steigern.
Die Steiermark gehört bereits zu den Spitzenreitern in Europa im Bio-Anbau. Um diese Position zu festigen, werden neue Förderungen im Agrarumweltprogramm „ÖPUL“ eingeführt, die ab Januar 2025 in Kraft treten. Diese sollen die Bio-Landwirtschaft finanziell stärker unterstützen und Anreize für nachhaltige Praktiken schaffen, die sich positiv auf die Umwelt auswirken.
Für einen detaillierteren Einblick in die Entwicklungen und Chancen der steirischen Bioproduktion können Leser mehr Informationen auf www.meinbezirk.at finden.