Murau

Bio-Trend in der Steiermark: Modellregionen fördern Direktvermarktung

"Die Nachfrage nach Biolebensmitteln boomt wieder in Graz, während 80% über den Handel verkauft werden – Bio-Modellregionen sollen Verbraucher und Produzenten näher zusammenbringen!"

Die Nachfrage nach Bioprodukten in Österreich zeigt nach einem zwei Jahre währenden Rückgang wieder Aufschwung. Im ersten Halbjahr 2023 lag der wertmäßige Bioanteil im Lebensmitteleinzelhandel bei 11,5 Prozent, was einen Anstieg im Vergleich zu 11 Prozent im Vorjahr darstellt. Besonders bei Biomilch sowie bei Mais und Soja ist eine starke Konsumentennachfrage zu verzeichnen. Auch im Bereich von Fleisch und Geflügel sowie beim Bio-Masthendl gibt es ein leichtes Wachstum. Dennoch bleibt der Markt für Bio-Lebensmittel noch ausbaufähig. „Die Marktchancen sind intakt, besonders im Bio-Gemüsebau. Hier zeigt sich ein Trend zu kleinstrukturiertem Gemüseanbau“, erläuterte Maria Pein, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer, bei einer Pressekonferenz in Graz.

Um die positiven Entwicklungen im Bereich der Bioproduktion zu unterstützen, haben die Landwirtschaftskammer und Bio Ernte Steiermark die Bio-Gemüseberatung erweitert. Zusätzlich werden Bio-Praxisversuche im Ackerbau gefördert, um den Biobauern wertvolle Erkenntnisse für ihre Arbeit zu bieten. Ein gemeinsames Bio-Aktionsprogramm von Landwirtschaftskammer, Land Steiermark und Bioverband zielt darauf ab, bis 2028 die biologisch bewirtschafteten Flächen in der Steiermark von derzeit 25 auf 30 Prozent auszudehnen.

Direktvermarktung und Bio-Modellregionen

Der Lebensmitteleinzelhandel ist in Österreich eine entscheidende Plattform für die Vermarktung von Bio-Lebensmitteln, da rund 80 Prozent der biologisch erzeugten Produkte über diese Kanäle abgesetzt werden. Um die Direktvermarktung auszubauen, werden derzeit sogenannte Bio-Modellregionen ins Leben gerufen. Thomas Gschier, Obmann von Bio Ernte Steiermark, erklärte: „Eine Bio-Modellregion bezeichnet ein genau definiertes geografisches Gebiet, in dem neue Partnerschaften und Kooperationen zwischen Landwirten und Verbrauchern entwickelt werden.“ Aktuell werden in Regionen wie Graz, Vulkanland, Schilcherland, Almenland und Murau solche Modelle aufgebaut, mit dem Ziel, den Kontakt zwischen Produzenten und Konsumenten zu intensivieren.

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Ein Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung dieser Konzepte ist der im Herbst 2023 eröffnete Bionah-Hofladen an der landwirtschaftlichen Fachschule Grottenhof. Mit fast 100 Bio-Lieferanten, von denen 90 Prozent bäuerliche Familienbetriebe sind, bietet dieser Laden eine breite Palette an Bioprodukten für den Alltag. Ferdinand Köberl, der Biobauer aus Straßgang und Geschäftsführer des Bionah-Hofladens, kündigte an: „Neben dem stationären Geschäft arbeiten wir an neuen Abholstationen im Grazer Stadtgebiet, um den Zugang zu Bioprodukten zu erleichtern.“ Auch die Biobäuerin Karin Forcher aus St. Peter ob Judenburg nutzt diesen Laden, um ihre Bio-Hühner zu verkaufen, was für ihren Bergbauernhof eine wichtige Einkommensquelle darstellt.

Politische Unterstützung und Förderungen

Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer betonte die Notwendigkeit politischer Anreize, um diesen Erfolgsweg weiterzugehen. „Wir wollen mit unserer Lebensmittelstrategie verstärkt bei den Konsumenten ansetzen und die Förderungen im Agrarumweltprogramm ÖPUL für Bio attraktiver gestalten“, erklärte sie. Diese Unterstützung könnte entscheidend dazu beitragen, dass mehr Verbraucher auf Bio-Produkte umsteigen und die Nachfrage weiterhin steigt.

Für mehr Informationen und Details zu den Entwicklungen im Bereich Bio-Lebensmittel und den damit verbundenen Initiativen, lesen Sie den Bericht auf neuesland.at.

Quelle/Referenz
neuesland.at

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