Ein bahnbrechendes neues 3D-Modell zur nachhaltigen Bewirtschaftung von Thermalwasser wurde entwickelt, das das bedeutende Thermalwasservorkommen im Gebiet Niederbayern-Oberösterreich betrifft. Die GeoSphere Austria und eine Gruppe erfahrener Institutionen, darunter die Montanuniversität Leoben und die Technische Universität München, haben dieses umfangreiche Projekt ins Leben gerufen, um die Nutzung und den Schutz dieser wertvollen Ressource effizienter gestalten zu können. Laut GeoSphere Austria erstreckt sich dieses Thermalwassergebiet von Regensburg bis westlich von Linz, wo es seit Jahren als Heilwasser sowie zur Energiegewinnung genutzt wird, berichtete der ORF.
Das Modell wurde entwickelt, nachdem die bisherigen 2D-Modelle, welche seit den späten 1990er-Jahren verwendet wurden, den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht werden konnten. Der Hydrogeologe Gerhard Schubert von GeoSphere Austria erklärte, dass die jüngsten Entwicklungen jetzt dazu führen, dass die geplanten Entnahmen künftig viel präziser bilanziert werden können. Die Analyse basierte auf Daten aus 138 Publikationen und 1.449 Bohrungen, wobei einige dieser Bohrungen über 2.000 Meter tief reichten. Besondere Bedeutung erlangte das Modell während der Corona-Pandemie, als die verringerten Wasserentnahmen eine realistische Kalibrierung der Daten ermöglichten, so die GeoSphere Austria.
Nachhaltige Nutzung in Gefahr
Wichtige Erkenntnisse aus dem Projekt zeigen, dass die ursprüngliche Fließzeit des Thermalwassers – die zuvor auf etwa 5.000 Jahre geschätzt wurde – nun mit mehreren zehntausend Jahren angegeben wird. Dies verdeutlicht die Begrenztheit des Thermalwasservorkommens und betont die Notwendigkeit, sparsam mit dieser Ressource umzugehen. Schubert erklärte, dass der Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung des Thermalwassers nur dann gewährleistet werden können, wenn die Entnahmen entsprechend reguliert werden. Die Schaffung eines präzisen hydrogeologischen Modells ist damit ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung, um die zukünftige Nutzung nachhaltig sichern zu können.