In einer besorgniserregenden Wendung bleibt ein 20-jähriger Schweizer, der im Verdacht steht, mehrere Bombendrohungen gegen österreichische Einrichtungen ausgesprochen zu haben, nach seiner Festnahme in der Schweiz auf freiem Fuß. Die Behörden haben beschlossen, ihn nicht an Österreich auszuliefern, was für viele Fragen sorgt.
Die Festnahme des Verdächtigen fand im Rahmen einer Polizeioperation statt, jedoch wurde auf eine Untersuchungshaft verzichtet, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Gallen bestätigte. Der Tatverdächtige verweigert die Zustimmung zur Auslieferung, ein wichtiger Schritt, der noch vor der Strafverfolgung im Ausland erfolgen müsste.
Auswirkungen der Bombendrohungen
Die Staatsanwaltschaft Linz hat bereits Verfahren gegen den Mann eingeleitet, allerdings stehen diese nicht direkt mit den Bombendrohungen in Verbindung. Laut Berichten ist er zum Beispiel wegen gefährlicher Drohungen und versuchter Erpressung aufgefallen. Trotz wiederholter Vorwürfe ist der Verdächtige bislang nicht persönlich in Oberösterreich gesehen worden, was den Ermittlern ein Rätsel aufgibt.
Insgesamt sollen mittlerweile mindestens 27 Mails mit Bombendrohungen verfasst worden sein. Diese Drohungen wurden anonym über Telefon und digitale Plattformen ausgesprochen und richteten sich entweder gegen Bahnhöfe oder andere öffentliche Einrichtungen. Einige dieser E-Mails enthielten den Satz „Allahu Akbar“, was Ermittler dazu führte, auch einen islamistischen Hintergrund in Betracht zu ziehen. Der staatliche Sicherheitsdienst zweifelt jedoch an dieser Annahme und ermittelt weiter.
Chronologie der Bedrohungen
Die Serie der Bombendrohungen begann am 30. September in Graz und verbreitete sich rasch auf mehrere Städte: Am 1. Oktober folgte Linz und am 2. Oktober gab es Einsätze in Salzburg, Klagenfurt und St. Pölten. Der Fall sorgte dafür, dass sich Alarmbereitschaft und Sicherheitsprotokolle in ganz Österreich verschärften. Zuletzt wurde am 13. Oktober ein Polizeieinsatz aufgrund einer Bombendrohung am Bahnhof Leoben durchgeführt.
Die unklare Situation rund um die Motivation des Tatverdächtigen und seine Verbindungen zur strafbaren Handlung gibt Grund zur Besorgnis. Die Ermittlingsteams setzen ihre Arbeit fort, um mögliche Verbindungen und Hintergründe der Drohungen besser aufzuklären und zu verstehen. Die Unsicherheit, die solche Bedrohungen hervorrufen, lässt die Sicherheitskräfte in Österreich nicht zur Ruhe kommen, und die Frage bleibt offen: Wer steckt hinter diesen Drohungen und was sind die Beweggründe dafür?
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