In der Steiermark hat sich das Kriseninterventionsteam (KIT) zu einer unverzichtbaren Unterstützung in Krisenfällen entwickelt. Aktuell findet in Leoben eine zweitägige Tagung statt, bei der sich KIT-Teams aus ganz Österreich zusammentreffen, um sich über ihre Erfahrungen und Herausforderungen auszutauschen. Die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen ist in den letzten Jahren gestiegen, da immer mehr Menschen nach plötzlichen Todesfällen Unterstützung benötigen.
Das Kriseninterventionsteam besteht aus 420 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, die geschult werden, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Menschen in Krisensituationen einzugehen. „Es ist unerlässlich, dass wir unser Wissen ständig aktualisieren und anpassen“, erklärt Cornelia Forstner, die Leiterin der Koordinationsstelle Krisenintervention Steiermark.
Aufgaben und Herausforderungen in der Krisenintervention
Die Einsätze des Kriseninterventionsteams sind vielfältig. Dazu zählen Arbeits-, Verkehrs- und Freizeitunfälle, doch besonders hervorzuheben sind die erhöhten Einsatzzahlen bei plötzlichen Todesfällen, wie zum Beispiel bei einem Hirninfarkt oder einem Herzversagen. Auch die Unterstützung von Angehörigen und Hinterbliebenen nach einem Suizid spielt eine wesentliche Rolle. Forstner merkt an, dass die Zahl der Einsätze in diesem Bereich konstant hoch bleibt, was die Wichtigkeit der Arbeit des Teams unterstreicht.
Das Kriseninterventionsteam befasst sich außerdem intensiv mit der Kinderbetreuung nach Todesfällen. Edwin Benko, der fachliche Leiter, betont: „Es ist wichtig, dass wir die Eltern unterstützen und ihnen helfen, ihren Kindern die passende Unterstützung zu bieten.“ Oft wird angenommen, dass Kinder von solchen Themen ferngehalten werden sollten, doch Forstner weist darauf hin, dass Kinder in Wahrheit Informationen wünschen und sie nicht ausgeschlossen werden sollten. „Wir wollen die Kinder schützen, aber das führt oft dazu, dass wir sie in solchen Situationen ausschließen“, ergänzt sie.
Im bisherigen Jahr hat das Kriseninterventionsteam in der Steiermark bereits 357 Einsätze verzeichnet, was die tendenziell steigende Nachfrage unterstreicht. Im gesamten letzten Jahr kam das Team auf 682 Einsätze, was signalisiert, dass die Zahl von über 700 in diesem Jahr erreicht werden könnte. Um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bestmöglich auszubilden, bietet das Team jährlich zwei Ausbildungskurse an, um neuen Mitgliedern die nötigen Kenntnisse zu vermitteln.
Für Interessierte an einer ehrenamtlichen Tätigkeit im Kriseninterventionsteam gibt es die Möglichkeit, sich in der Koordinationsstelle zu melden. Der Bedarf an engagierten Helfern ist groß, um die steigende Anzahl an Bedürfnissen in Krisensituationen zu decken und um den Menschen in der Steiermark in schweren Zeiten zur Seite zu stehen.
Eine umfassende Übersicht über die Situation bietet der Bericht auf steiermark.orf.at.