Der bekannte Elektronikhändler MediaMarkt plant, sein Geschäft in Österreich weiter auszubauen und setzt dabei auf innovative „XPress“-Filialen. Diese kleineren Shop-Formate sind bereits in Städten wie Leibnitz, Gmunden und Fürstenfeld vertreten. „Das Wachstum passiert in kleinen Shop-Formaten“, erläuterte Jan Niclas Brandt, der Geschäftsführer von MediaMarkt Österreich, in einem Interview mit der APA. Die „XPress“-Standorte fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen dem Online-Handel und dem physischen Einkauf, da sie auch für Click & Collect vorgesehen sind.
In den nächsten fünf Jahren beabsichtigt MediaMarkt, bis zu zehn weitere dieser kompakteren Technik-„Nahversorger“ zu eröffnen. Im Vergleich zu den traditionellen Filialen, die meist eine Verkaufsfläche von 1.500 bis 4.000 Quadratmetern aufweisen, messen die Express-Läden zwischen 800 und 1.200 Quadratmetern. Brandt erläuterte, dass teilweise größere Geschäfte in kleinere „XPress“-Standorte umgewandelt werden sollen, was jedoch abhängig von der jeweiligen Lage ist.
Wettbewerbsfaktoren und Online-Handel
MediaMarkt hat sich mit einem Jahresumsatz von über 1 Milliarde Euro als größter Elektronikhändler in Österreich etabliert und beschäftigt rund 2.800 Mitarbeiter in 56 Filialen. Ein erheblicher Teil, etwa ein Viertel, des Umsatzes stammt aus dem Online-Geschäft, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Nach mehreren Insolvenzen im stationären Elektronikhandel in den letzten zehn Jahren gibt es nur wenige Wettbewerber, wobei Hartlauer der einzige nennenswerte Mitbewerber ist. Online konkurriert MediaMarkt gegen Größen wie Amazon und eine Vielzahl anderer Online-Händler.
Das Marktumfeld ist von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt. Die Konsumenten halten sich zurück, was sich in gemischten Umsatzzahlen im Oktober zeigte. Brandt bemerkte, dass die Stimmung der Konsumenten im November jedoch ansteigt. Besonders gefragt sind Smartphones und Fernseher, während die Nachfrage nach IT-Produkten zurückhaltend bleibt.
Neue Konzepte und Expansion
MediaMarkt setzt große Hoffnungen auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft und plant bereits für den Black Friday, der in diesem Jahr spät fällt. Brandt betont, dass viele Kunden in der Woche vor Weihnachten lieber vor Ort kaufen möchten, anstatt online zu bestellen. Darüber hinaus sieht er auch Zukunftspotenzial im Bereich Gesundheitsgeräte und Hörgeräte und plant, die Auswahl kontinuierlich zu erweitern. Für 2025 könnte ein erster Versuch eines Shop-in-Shop-Modells mit einem Anbieter von Gesundheitsgeräten starten.
Zudem möchte MediaMarkt im Bereich Gaming Marktanteile gewinnen. Eine kostenlose Gaming-Erlebniswelt namens Xperion soll möglicherweise nächstes Jahr in Wien eröffnet werden, wasentweder 2025 oder 2026 realisiert werden kann. Dieser Schritt würde die Präsenz von MediaMarkt im unterhaltenden Segment erweitern und jüngere Zielgruppen ansprechen.
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