Regierung kündigt drastische Waffengesetzänderungen nach Amoklauf in Graz

Regierung kündigt drastische Waffengesetzänderungen nach Amoklauf in Graz

Dreierschützengasse, Graz, Österreich - Am 18. Juni 2025 hat die österreichische Bundesregierung, unter der Leitung von Bundeskanzler Christian Stocker und Vizekanzler Andreas Babler, ein umfassendes Maßnahmenpaket angekündigt, um die Konsequenzen des Amoklaufs am BORG Dreierschützengasse in Graz zu bewältigen. Dies folgt auf die tragischen Ereignisse, die sich dort ereigneten und die Öffentlichkeit erschüttert haben. Das Maßnahmenpaket zielt nicht nur darauf ab, die Sicherheit an Schulen zu erhöhen, sondern umfasst auch signifikante Veränderungen im Waffengesetz.

Vizekanzler Babler kritisierte in seiner Erklärung, dass der Zugang zu Waffen in Österreich zu lax sei. Der Täter des Amoklaufs hatte legal Waffen besessen, trotz vorangegangener psychologischer Auffälligkeiten. Um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern, ist es unerlässlich, dass die Ergebnisse psychologischer Untersuchungen künftig der Waffenbehörde zugänglich gemacht werden sollen. Dies ist eine der zentralen Forderungen des neuen Maßnahmenpakets.

Verschärfungen im Waffengesetz

Ein zentraler Bestandteil des mit Spannung erwarteten Maßnahmenpakets ist die Verschärfung des Waffengesetzes. Vorgesehen sind unter anderem strengere Eignungsvoraussetzungen für den Waffenbesitz sowie eine Erhöhung des Mindestalters für den Erwerb besonders gefährlicher Schusswaffen von 21 auf 25 Jahre. Zudem soll die „Abkühlzeit“ beim Kauf der ersten Waffe auf vier Wochen verlängert werden. Die Waffenbesitzkarte für Erstkäufer wird auf eine Gültigkeit von acht Jahren befristet.

Ein bis zu zehnjähriges Waffenverbot für Personen mit psychologischen Auffälligkeiten soll ebenfalls eingeführt werden. Die Maßnahmen haben vor allem zum Ziel, sicherzustellen, dass nur verantwortungsbewusste Personen Zugang zu Waffen erhalten. Es wird zudem betont, dass es keinerlei Einschnitte für Jäger geben wird, da von ihnen ein verantwortungsvoller Umgang mit Waffen ausgegangen wird.

Unterstützung für Betroffene

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Maßnahmenpakets ist die Einrichtung eines Entschädigungsfonds in Höhe von 20 Millionen Euro, der den betroffenen Familien helfen soll. Diese Unterstützung umfasst sowohl die Finanzierung von Begräbniskosten als auch psychologische Betreuung für die Angehörigen. Gleichzeitig werden finanzielle Mittel bereitgestellt, um die Auswirkungen des Amoklaufs an der Schule zu bewältigen.

Für die Schüler des BORG Dreierschützengasse wurde eine Regelung getroffen, die es ihnen ermöglicht, regulär ihren Abschluss zu erhalten, auch wenn sie auf die mündliche Matura verzichten müssen. Die Regierung plant zudem, die Anzahl der Schulpsychologen innerhalb der nächsten drei Jahre zu verdoppeln. Folgerichtig wird vorgesehen, dass Schulpsychologie zur Regel werden soll und dass verpflichtende Beratungsgespräche mit Eltern bei Schulabbrüchen oder Suspendierungen eingeführt werden.

Verbesserte Sicherheitskonzepte

Ferner wird eine verstärkte Polizeipräsenz an Schulen bis zum Ende des Schuljahres angestrebt. Die einzelnen Schulen werden aufgefordert, ihre Sicherheitskonzepte zu erweitern und besser auf mögliche Risiken reagieren zu können. Die Politik hat auch die Notwendigkeit erkannt, ein besseres Monitoring von gefährdeten Jugendlichen zu implementieren und verpflichtende Maßnahmen für diese Gruppe einzuführen.

Insgesamt spiegelt das Maßnahmenpaket den dringenden Handlungsbedarf wider, der nach dem Amoklauf in Graz entstanden ist. Die Regierung setzt sich dafür ein, dass Schulen sichere Orte bleiben, an denen Schüler ohne Angst lernen können. Dies ist eine unmissverständliche Botschaft an die Gesellschaft: Die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen hat oberste Priorität.

Der Beschluss des Maßnahmenpakets wird in der kommenden Woche erwartet, und die Behörden arbeiten bereits an der Umsetzung der notwendigen Veränderungen, um für die Zukunft bessere Bedingungen zu schaffen.

Für weitere Details hier die Artikel:
Krone,
Kurier,
Exxpress.

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OrtDreierschützengasse, Graz, Österreich
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