Am Sonntag, dem 17. November 2024, wird der in der Zeit des Nationalsozialismus ermordete Priester Max Josef Metzger in Freiburg seliggesprochen. Dies geschieht in Vertretung von Papst Franziskus durch den vatikanischen Kurienkardinal Kurt Koch. Bischof Wilhelm Krautwaschl aus Graz wird ebenfalls an der Zeremonie teilnehmen, die im Freiburger Münster stattfindet.
Max Josef Metzger, geboren 1887 in Schopfheim, engagierte sich von 1915 bis 1928 als Seelsorger in Graz. Nach den Erfahrungen als Militärpfarrer im Ersten Weltkrieg entwickelte er sich zu einem überzeugten Pazifisten und schrieb sich stark für den Frieden und die Ökumene ein. Dies, so erinnert Krautwaschl, machte ihn für die zeitgenössische Kirchenleitung oft zu einem „Unbequemen“.
Widerspruch gegen die NS-Ideologie
Bereits 1933 stellte Metzger in einer Denkschrift klar, dass die ideologischen Unterschiede zwischen Kirche und Nationalsozialismus nicht zu leugnen seien. Seine pazifistische Haltung und die Ablehnung des Hitler-Regimes führten dazu, dass er wiederholt in Konflikten mit den Behörden geriet. 1943 wurde er in einem politischen Schauprozess zum Tode verurteilt und schließlich am 17. April 1944 in Brandenburg an der Havel hingerichtet.
Die Gründung von sozialen und religiösen Vereinen ohne offizielle Genehmigung war ein weiterer Grund für seine Auseinandersetzungen mit der Kirchenleitung in Graz. Metzger gründete ein Christkönigs-Institut und eine ökumenische Bruderschaft, die sich für die Einheit der Christen einsetzten, was ihm den Vorwurf der Nähe zum Kommunismus einbrachte.
Obwohl er in Graz großen Zuspruch von der Bevölkerung erhielt, musste Metzger die Steiermark aufgrund der Konflikte verlassen. An seinem Wirkungsort, der Ulrichskirche in Graz-Andritz, steht ein Stolperstein, der an sein Engagement erinnert, und die katholisch-theologische Fakultät der Universität Graz hat einen Hörsaal nach ihm benannt.
Die Seligsprechung ist ein bedeutendes Ereignis, da in der katholischen Kirche solche Ehrungen besonderen Glaubensvorbildern zuteilwerden. Bei der feierlichen Zeremonie in Freiburg werden Hunderte Gäste erwartet. Im Rahmen des Gottesdienstes sollen auch Lieder zu Gehör gebracht werden, die Metzger kurz vor seiner Hinrichtung verfasst hat. Zudem wird eine Reliquie mit Knochenfragmenten des Seligen präsentiert.