Die Tragödie, die sich vor der Küste von Porticello, nahe Palermo, ereignete, bringt die Luxusyacht „Bayesian“ und ihren außergewöhnlich hohen Mast ins Rampenlicht. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht der „New York Times“ hebt hervor, dass der Aluminium-Mast dieser Yacht über 72 Meter misst und 40 Tonnen wiegt, eine strukturelle Anomalie im Vergleich zu anderen Yachten ihrer Klasse. Während die meisten dieser Yachten mit zwei Masten ausgestattet sind, hatte die „Bayesian“ einen „Super-Mast“, der während eines unerwarteten Unwetters eine entscheidende Rolle bei der Unglückskatastrophe spielte.
Gemäß den technischen Unterlagen bestand laut der Zeitung die Möglichkeit, dass die „Bayesian“ bei einem Sturm, wie ihn die Besatzung nicht vorhersehen konnte, umkippen und sinken könnte. Zusätzlich zu dieser strukturellen Vulnerabilität gab es schwerwiegende Designmängel, wie etwa zwei große Glastüren auf dem Deck, die dazu beigetragen hätten, dass bei starkem Wind übermäßige Mengen Wasser ins Innere des Schiffs gelangten.
Die Verantwortung der Besatzung
Giovanni Costantino, der CEO der „Sea Group“, die 2021 die Werft Perini Navi übernahm, teilte mit, dass das Schiff unter normalen Umständen „unsinkbar“ gewesen wäre. Costantino warf der Besatzung vor, durch eine Reihe von Fehlentscheidungen zur Tragödie beigetragen zu haben.
Die „Bayesian“ sank während eines plötzlichen und schweren Unwetters, was zu einem schrecklichen Verlust führte. Unter den Opfern befanden sich Mike Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah. Beide kamen bei dem Unglück um, ebenso wie fünf andere Personen. Angela Bacares, die Witwe des britischen Milliardärs Mike Lynch und Eigentümerin der Yacht, konnte sich jedoch in Sicherheit bringen.
Diese Ereignisse werfen Fragen zur Sicherheit und Konstruktion solcher Hochseekreuzer auf und beleuchten die Herausforderungen, die mit dem Betrieb eines so großen und komplexen Schiffs verbunden sind. Die Diskussion um die Verantwortung und die technischen Defizite nach dieser Tragödie wird nicht so schnell abklingen.
