Ab Dezember 2024 wird die Erstversorgungsambulanz (EVA) Graz-West schrittweise ihren Dienst im AUVA-UKH Steiermark aufnehmen. Diese neue Einrichtung wird in Österreich als Vorzeigeprojekt angesehen, das durch eine Kooperation von sechs Organisationen ermöglicht wurde. Ziel ist es, den Patientinnen und Patienten einen schnelleren Zugang zur richtigen medizinischen Versorgung zu bieten und gleichzeitig die überforderte Spitalsambulanz des UKH Graz sowie des LKH Graz II zu entlasten.
Der Grund für die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung liegt in der hohen Zahl an Patienten, die für Behandlungen ins Krankenhaus kommen, obwohl ihre Bedürfnisse auch im niedergelassenen Bereich erfüllt werden könnten. Viele bringen sich selbst in die Spitalsambulanzen, was nicht nur Zeitaufwand bedeutet, sondern auch jemanden mit einem tatsächlichen medizinischen Notfall warten lässt.
Effiziente Filterfunktion
Die EVA wurde mit dem Ziel kreiert, als zentrale Anlaufstelle für Personen zu fungieren, die ohne Termin Unterstützung benötigen, jedoch keine spitalsärztliche Behandlung erfordern. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 8 bis 20 Uhr und an Wochenenden sowie Feiertagen von 9 bis 17 Uhr. Ein Großteil der allgemeinmedizinischen Akutversorgung wird hier bereitgestellt, inklusive radiologischer Dienstleistungen.
Damit verbessert sich nicht nur die Situation für Patientinnen und Patienten, sondern auch für das medizinische Personal in den Krankenhäusern. Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl äußerte sich optimistisch und sagte: „Mein Ziel ist es, dass die Steirerinnen und Steirer rascher zu Terminen gelangen. Mit der neuen EVA setzen wir einen weiteren Schritt für eine zielgerichtetere Versorgung.“ Diese Zusammenarbeit zwischen den Institutionen setzt einen neuen Maßstab in der gesundheitlichen Versorgung der Region.
Teamarbeit für bessere Ergebnisse
Für die EVA Graz-West arbeiten die AUVA, verschiedene Krankenversicherungsträger sowie der Gesundheitsfonds Steiermark zusammen. Günther Stangl, Vorsitzender des AUVA-Landesstellenausschusses Graz, betonte, dass die EVA nicht nur für Patienten mit leichteren Verletzungen eine Lösung bietet, sondern auch hilft, die wertvollen Ressourcen der Spitäler zu entlasten. Er erklärte: „Durch die EVA erhalten alle Patientinnen und Patienten die passende Versorgung und werden gegebenenfalls direkt an geeignete Fachabteilungen verwiesen.“
Mit dem Betrieb der Erstversorgungsambulanz wolle man zudem das Prinzip des „Best Point of Service“ umsetzen, also die effizienteste Art der medizinischen Versorgung für jede Patientin und jeden Patienten. Auch AUVA-Generaldirektor Alexander Bernart hebt die Vorteile solcher Einrichtungen hervor und verweist auf positive Erfahrungen aus anderen Regionen.
Zusätzlich wird das Projekt durch die Unterstützung von der Österreichischen Gesundheitskasse getragen, deren Vorsitzende Josef Harb und Vinzenz Harrer betonen, dass die Einrichtung der EVA eine wichtige Rolle im steirischen Gesundheitssystem darstellen wird, indem sie sicherstellt, dass Patientinnen und Patienten effizient und bedarfsgerecht behandelt werden.
In Zusammenarbeit mit der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft KAGes wird auch bei digitalen radiologischen Befundungen maßgebliche Unterstützung geleistet, was den Patienten zugutekommt. So wird die Erstversorgungsambulanz Graz-West ein weiterer Baustein in einem fortschrittlichen Gesundheitssystem, das sich den Herausforderungen der Zukunft stellen kann.