
In einer herzlichen und von Trauer getragenen Zeremonie wurde Rosa Kainz zur letzten Ruhe gebettet. Die Trauergemeinde versammelte sich in großer Zahl in der Aufbahrungshalle, um Anteil an ihrem Abschied zu nehmen. Die Heilige Messe fand in der Pfarrkirche Groß St. Florian statt und wurde einfühlsam von Pfr. Werner Marterer geleitet. "Rosa Kainz hat in ihrem Leben an Gott geglaubt", so der Pfarrer, der sich sicher zeigte, dass sie an einem besseren Ort sei. In seinen Worten beschrieb er die Hoffnung, die Jesus seiner Gemeinde geschenkt hat, dass es für alle Menschen einen Platz im Himmel gibt.
Die Lesung während der Messe wurde von Rosa Kainz' Jugendfreundin Grete Lambauer vorgetragen. Die Worte betonten die Gewissheit, dass Gott auch in schweren Zeiten seine Gläubigen nicht verlässt. Besonders rührend war der Moment, als ihre Enkel- und Urenkelkinder – Gertraud, Lisa, Anna, Julia und Johanna – Fürbitten hielten und an die gute Seele der Verstorbenen erinnerten. Sie baten um Gottes Unterstützung und erinnerten dabei an die gemeinsamen Erlebnisse.
Ein bescheidenes Leben in Pöls
Rosa Kainz wurde am 13. Juni 1936 in Pöls geboren. Aufgewachsen in einer einfachen Familie, half sie von klein auf in der elterlichen Landwirtschaft, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die Schule besuchte sie in ihrer Heimatstadt, doch die richtig prägende Schule war das Leben selbst. Ihr späterer Ehemann Markus Kainz trat in ihr Leben, und am 7. November 1955 gaben sie sich in Preding das Ja-Wort. Die Hochzeit brachte die Übersiedelung nach Mettersdorf mit sich.
Mit viel Fleiß und Hingabe bewirtschafteten sie den Schiringkarl-Hof. Der frühe Verlust ihres ersten Kindes stellte eine große Herausforderung dar, doch das Glück stellte sich schnell wieder ein, als vier gesunde Kinder folgten. Rosa trug mit ihrer Arbeit dazu bei, dass die Landwirtschaft stetig modernisiert und vergrößert werden konnte. Ihre Beständigkeit und ihr Engagement waren auch in der Dorfgemeinschaft spürbar.
Engagement und Herausforderungen
Rosa Kainz war nicht nur eine bemerkenswerte Bäuerin, sondern auch eine engagierte Persönlichkeit in ihrer Gemeinde. Sie fungierte als Pfarrgemeinderätin in Groß St. Florian, war Ortsbäuerin in Mettersdorf, Mitglied des Bauernbundes und Hats in der Gründung der Frauenbewegung Stainztal maßgeblich mitgewirkt. Auch ihre Teilnahme an Feuerwehrveranstaltungen, besonders als Partnerin des Kommandanten, zeigte ihr starkes Gemeinschaftsgefühl.
Der Verlust ihres Mannes im Jahr 2015 war ein harter Schlag für Rosa. Noch bevor ihr Ehemann verstarb, kämpfte sie bereits mit einer schweren Krankheit, die sie schließlich ans Pflegebett fesselte. Trotz aller Schwierigkeiten fand Rosa Trost in der Gesellschaft ihrer Großfamilie. Besonders in den letzten Jahren waren ihre Angehörigen eine bedeutende Quelle der Freude und Unterstützung.
Ein besonders schicksalhaftes Zeichen fand statt, als Rosa Kainz genau an ihrem Hochzeitstag von dieser Welt schied, um sich von ihrem geliebten Markus zu verabschieden. Ihre Lebensgeschichte ist prächtig mit Tälern und Höhen gefüllt, die von Liebe, Verlust und unermüdlichem Einsatz für ihre Familie und Gemeinschaft geprägt sind. Sie hinterlässt ein beeindruckendes Erbe an Fürsorglichkeit und Engagement, das in den Herzen ihrer Lieben weiterlebt.
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