In Rassach wurde kürzlich ein bedeutender Informationsabend zum Thema Demenz veranstaltet. Das Gesund & Vital Zentrum, das seit fast einem Jahr besteht, hat in Zusammenarbeit mit der „Gesunden Gemeinde Stainz“ eine Plattform geschaffen, die sowohl Angehörigen als auch Betroffenen Einblicke und Antworten zu wesentlichen Fragen rund um Demenz bietet. Dieses Event fand großen Anklang und verdeutlichte das wachsende Interesse der Gemeinschaft an diesem wichtigen Thema.
Auf dem Workshop waren auch Vertreter von Pflegeverbänden anwesend, darunter die Heimhilfe des Roten Kreuzes sowie die Pflegedrehscheibe Deutschlandsberg. Die Moderation übernahmen Brigitte Kürschner von der Gesunden Gemeinde und Manuela Künstner vom Gesundheitszentrum, die neben informativen Inhalten auch den Austausch zwischen Betroffenen und Pflegefachkräften ermöglichten.
Die Herausforderungen von Demenz verstehen
Das Thema Debatten führte zur Diskussion über verschiedene Herausforderungen, mit denen Angehörige konfrontiert werden. So wurde angesprochen, dass viele Angehörige, wie in einer persönlichen Äußerung deutlich wurde, Schwierigkeiten haben, externe Hilfe anzunehmen. Dies führte zu einer emotionalen Auseinandersetzung mit der Frage, wie wichtig es ist, Unterstützung nicht abzulehnen. Bei dieser Gelegenheit stellten Betroffene fest, dass es schwer ist, eine Balance zu finden und die Bedürfnisse der Erkrankten gegenüber den eigenen zu wahren. Oft versuchen Demenzkranke, sich an eine vertraute Person zu klammern, was natürlich zusätzlich belastend für Angehörige ist.
Die Expertinnen Künstner und Kürschner haben das Gespräch genutzt, um Lösungen anzubieten und einen Perspektivwechsel zu fördern. Sie empfahlen, ein Tagebuch zu führen, um Veränderungen im Verhalten des Patienten besser nachverfolgen zu können. Dies könne helfen, die Kommunikation mit Pflegekräften zu verbessern und Auskunft über die Entwicklung des Erkrankten zu geben.
Praktische Hilfe und Unterstützung im Alltag
Ein weiterer zentrales Thema war die Frage nach der 24-Stunden-Hilfe. Diese Option könnte für viele Familien eine Entlastung darstellen, vor allem wenn die persönliche Betreuung nicht mehr ausreicht. Künstner wies darauf hin, dass Durchhaltevermögen nötig sei, um die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Der Kostenrahmen für eine solche Unterstützung liegt bei etwa 3.000 Euro pro Monat, was für viele Familien eine Hürde darstellt.
Im Rahmen der Diskussion wurde auch die Problematik angesprochen, dass Pflegepersonal häufig unter großem Zeitdruck arbeitet, was eine individuelle Betreuung erschwert. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, alternative Betreuungsmodelle zu prüfen. Gerade die Angebote zur Palliativbegleitung waren dabei ein wichtiges Thema, das unterschiedlichen Trägerorganisationen vorhanden ist und Unterstützung bieten kann.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Beantragung von Pflegegeld und wie festgelegt wird, ob jemand als verwahrlost gilt oder nicht. Hierfor ist es wichtig, sich richtig zu informieren und im Fall eines Ablehnungsbescheids gegebenenfalls rechtliche Schritte zu prüfen.
Der Abend endete mit einem Dank von Kürschner und Künstner, die die offene Diskussion schätzten und nicht ausschlossen, weitere Informationsveranstaltungen zu planen. Diese Art des Austauschs ist für viele, die mit Demenz konfrontiert sind, von unschätzbarem Wert. Solche Formate bieten nicht nur notwendige Informationen, sondern auch eine Gelegenheit, sich gegenseitig zu unterstützen und Erfahrungen zu teilen. Für weitere Informationen zu diesem Thema, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.meinbezirk.at.