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Zugvögel in Kärnten: Flugrouten und Geheimnisse ihrer Reise

Vögel in Kärnten starten ihre spektakulären nächtlichen Reisen ins Überwinterungsparadies, während sie über 8.000 Kilometer durch hitzige Herausforderungen fliegen!

In der Welt der Vögel ist das Phänomen des Zuges ein faszinierender Prozess, der viele verschiedene Arten betrifft. Laut Andreas Kleewein von BirdLife Kärnten wird dabei zwischen drei Hauptkategorien unterschieden: Kurzstreckenzieher, Mittelstreckenzieher und Langstreckenzieher. Beispielsweise ziehen Rotkehlchen, typische Kurzstreckenzieher, nur ins Mittelmeergebiet, während Wespenbussarde eine beeindruckende Reise nach Zentralafrika unternehmen. Langstreckenzieher, wie Weißstörche, legen sogar bis zu 8.000 Kilometer zurück, nachdem sie mit ihrem Brutgeschäft in Kärnten fertig sind.

Die Entfernungen, die diese Vögel zurücklegen, variieren erheblich. Während Kurzstreckenzieher meistens nur wenige hundert Kilometer fliegen, schätzen Experten, dass Mittelstreckenzieher bis zu 2.000 Kilometer und Langstreckenzieher sogar mehr als 8.000 Kilometer hinter sich bringen. Kleinere Singvögel fliegen oft in niedrigeren Höhen, während manche große Vogelarten über Gebirgen in Höhenlagen von über 8.000 Metern ziehen. Kleewein erklärt: „Das sind dann entsprechend große Vogelarten, da reden wir dann auch von Greifvögeln.“

Die sicherste Flugzeit

Die meisten Zugvögel ziehen während der Nacht, da diese Zeit mehr Sicherheit bietet. Tagsüber können die Vögel schnell ermüden, insbesondere wenn die Temperaturen zu hoch sind, und sind zudem sichtbarer für Fressfeinde. Die Hauptreisezeit findet zwischen 22.00 Uhr und 2.00 Uhr statt. Besonders viele kleine Singvögel wie das Wintergoldhähnchen überqueren in dieser dunklen Stunde den Himmel. „Es kann zu einem großen Auftreten dieser kleinsten Vogelarten kommen, die wir in Kärnten haben, oft Hunderte, die in der Nacht hinwegziehen“, so Kleewein.

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Im Gegensatz dazu nutzen große Vögel, wie Greifvögel, andere Techniken. Sie sind meist Passivzieher und nutzen Luftströme oder Thermik, um zu gleiten, anstatt ständig mit den Flügeln zu schlagen. Diese Energiespartechnik ist für sie leichter, während Aktivzieher wie kleine Singvögel permanent im Flügelschlag sein müssen.

Verschiedene Flugformationen

Die Art und Weise, wie Zugvögel sich gruppieren und fliegen, kann unterschiedlich sein. Sie können in V-Formation, in Schwärmen oder in losen Gruppen fliegen. Interessanterweise schützt das Schwarmfliegen die einzelnen Vögel vor Raubtieren. Trotz der scheinbaren Unordnung innerhalb der Gruppen kommunizieren die Vögel ständig, um Kollisionen zu vermeiden und die Fluggemeinschaft auf Kurs zu halten.

Die Orientierung während des Zuges ist eine komplexe Angelegenheit. Kleewein erklärt, dass die Zugrouten genetisch bedingt sind und über Generationen weitergegeben werden. Jungvögel, die im September Richtung Afrika fliegen, orientieren sich an den Routen ihrer Altvögel. Dabei spielt auch das Magnetfeld der Erde eine entscheidende Rolle. Menschen können jedoch durch elektromagnetische Wellen und Lichtverschmutzung zur Nachtwanderung einen negativen Einfluss auf diese natürliche Orientierungshilfe haben.

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Ein weiteres wichtiges Element ist die Tatsache, dass Vögel den richtigen Zeitpunkt für ihren Zug instinktiv erkennen. „Eine gewisse Zugunruhe tritt auf. Der Vogel wird unruhig, da sich im Körper physiologisch einiges abspielt“, erklärt Kleewein. Veränderungen in den Umweltbedingungen, wie sinkende Temperaturen und abnehmendes Nahrungsangebot, tragen dazu bei, dass Vögel bereit sind, in ihre Überwinterungsgebiete aufzubrechen.

Für Naturfreunde und Vogelbeobachter bietet dieses Thema einen tiefen Einblick in das erstaunliche Verhalten und die Anpassungsfähigkeit dieser Tiere. Die faszinierenden Migrationen sind nicht nur für die Vögel selbst, sondern auch für Beobachter von großer Bedeutung. Für Interessierte, die mehr über diesen bemerkenswerten Aspekt der Natur erfahren möchten, berichtet kaernten.orf.at ausführlich über die Zugvogelarten und deren Herausforderungen.

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