Deutschlandsberg

Gleiches Geld für gleiche Arbeit: Frauen kämpfen für Lohntransparenz

Am 1. November ist Equal Pay Day in Österreich – Frauen verdienen bis Jahresende 16,6% weniger als Männer, und die ÖGB-Regionalfrauen fordern endlich gerechten Lohn für alle!

Am 1. November 2024 wird in Österreich der Equal Pay Day begangen, ein Datum, das symbolisiert, dass Frauen bis zum Jahresende weit über einen Monat länger arbeiten müssen, um das gleiche Einkommen wie Männer zu erreichen. Die ÖGB Regionalfrauen machen auf die eklatanten Einkommensunterschiede aufmerksam, die Frauen in Österreich noch immer belasten.

Aktuelle Zahlen zeigen, dass Frauen in Österreich jährlich im Durchschnitt 49.438 Euro verdienen, während Männer mit durchschnittlichen 59.258 Euro brutto pro Jahr fast 10.000 Euro mehr erhalten. Diese Lücke beträgt 16,6 Prozent, was bedeutet, dass Frauen ab dem 25. Oktober 2024, also über einen Monat, umsonst arbeiten. In der Steiermark ist der Unterschied noch gravierender, da Frauen hier 18,5 Prozent weniger, sprich 10.645 Euro, verdienen.

Die Forderungen der ÖGB Regionalfrauen

„Es fühlt sich an wie eine Geschlechter-Lotterie“, sagt Sigrid Riegler, die Vorsitzende der ÖGB Regionalfrauen der Südweststeiermark. „Frauen bekommen für gleichwertige Arbeit einfach weniger Geld als Männer. Das kann nicht sein! Wir müssen für mehr Lohntransparenz und eine Neubewertung von Arbeit kämpfen.“ Sie betont, dass ein fairer Lohn entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben und eine gerechte Altersvorsorge ist.

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Die Ursachen für die Lohnunterschiede sind vielfältig, weshalb ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Schließung der Lohnlücke notwendig ist. Dazu gehört, dass Unternehmen mit mehr als 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verpflichtet werden, Einkommensberichte zu erstellen. „Diese Berichte sind ein Instrument zur Förderung von Lohntransparenz“, erklärt Riegler.

Allerdings bemängelt sie, dass es in vielen Unternehmen an Konsequenzen mangelt. „Da es keine abschreckenden Sanktionen gibt, wird das ignoriert.“ Der ÖGB fordert die rasche und fortschrittliche Umsetzung der EU-Lohntransparenzrichtlinie, um die Informationsrechte der Arbeitnehmerinnen zu stärken, Unternehmen zu mehr Transparenz zu bewegen und Sanktionen für Versäumnisse einzuführen.

Langfristige Auswirkungen auf das Leben von Frauen

Der finanzielle Verlust, den Frauen im Arbeitsleben hinnehmen müssen, ist immens. „Frauen verlieren im Laufe von 40 bis 45 Jahren eine halbe Million Euro – das sind 10.000 Euro pro Jahr, also der Preis für ein Kleinwagen jedes Jahr“, macht Riegler deutlich. Österreich zählt zu den Schlußlichtern in Europa, wenn es um Einkommensgerechtigkeit geht.

Die ÖGB Regionalfrauen haben klare Forderungen formuliert: eine zügige Umsetzung der Lohntransparenzrichtlinie, ein Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung ab dem ersten Geburtstag, familienfreundliche Arbeitszeitmodelle sowie einen Mindestlohn von 2.000 Euro in allen Kollektivverträgen. Diese Forderungen, so Riegler, sind langfristige Schritte auf dem Weg zu mehr Gerechtigkeit.

Für weitere Informationen zu diesem Thema und den aktuellen Entwicklungen können Interessierte die Berichterstattung auf www.meinbezirk.at nachlesen.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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