Die Ergebnisse einer aktuellen Studie zum Antisemitismus bei jungen Menschen seit dem Nahostkonflikt wurden kürzlich von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka vorgestellt. Die Snapshot-Studie 2024 wurde zusammen mit der IFES-Geschäftsführerin und Autorin der Studie, Eva Zeglovits, sowie dem Projektkoordinator Thomas Stern präsentiert. Da die Daten der letzten Antisemitismusstudie im Herbst 2022 erhoben wurden, noch vor dem Terrorangriff der Hamas auf Israel, erfolgte im Sommer 2024 eine erneute Befragung von Personen zwischen 16 und 27 Jahren. Das Parlament lässt alle zwei Jahre Studien zur Antisemitismussituation in Auftrag geben, die im darauf folgenden Jahr präsentiert werden.
Die Snapshot-Studie zeigt eine deutliche Korrelation zwischen Antisemitismus und der Haltung zur Terrorattacke der Hamas auf Israel am 7. Oktober letzten Jahres. Personen, die den Angriff als Terror einstufen, sind weniger antisemitisch eingestellt als jene, die ihn nicht als Terrorakt betrachten. Im Vergleich zu 2022 bleibt der Antisemitismus insgesamt stabil, wird jedoch lauter und verschwörerischer. Besorgniserregend ist die vermehrte Gleichsetzung der Vorgangsweise Israels mit dem Naziregime.
Etwa die Hälfte der befragten jungen Menschen in Österreich betrachten den Angriff der Hamas als Terrorakt, während ein Viertel dies nicht tut und ein Fünftel keine Meinung dazu hat. Unter anderem schlägt die Studie vor, an Schulen nicht nur eine "Holocaust-Education", sondern auch eine "Antisemitismus-Education" anzubieten.
Die Ergebnisse dieser Studie sind alarmierend und zeigen, dass trotz fortschreitender Aufklärung und Bildung noch viel gegen Antisemitismus getan werden muss. Eine umfassende Sensibilisierung der jungen Generation ist notwendig, um Vorurteile abzubauen und eine offene und tolerante Gesellschaft zu fördern.
Quelle: https://www.parlament.gv.at/aktuelles/news/Studie-zu-Antisemitismus-bei-Jungen-seit-Nahostkonflikt/
Details zur Meldung
Details zur Meldung
