
Schock im Skiweltcup! Der französische Skirennläufer Cyprien Sarrazin hat sich beim zweiten Abfahrtstraining in Bormio schwer verletzt. Ein Subduralhämatom, eine gefährliche Hirnblutung, wurde festgestellt, nachdem Sarrazin aus großer Höhe auf die harte Piste der Stelvio gestürzt war. Der 30-Jährige liegt nun auf der neurologischen Intensivstation eines italienischen Krankenhauses und muss noch am Freitag operiert werden, wie die FIS bestätigte. Augenzeugen berichten, dass der Sturz so heftig war, dass Sarrazin regungslos den Hang hinabgeschlittert ist, vor allem nach einer besonders tückischen Passage, die Marco Odermatt als "einzigen Überlebenskampf" bezeichnete. Bereits nach 30 Minuten wurde das Training nach seinem Sturz fortgesetzt, doch die Vorfälle waren noch nicht vorbei.
Weitere Verletzte und Kritik an der Pistenpräparierung
Die Stelvio-Piste forderte am gleichen Tag weitere Opfer. So erlitt der Italiener Pietro Zazzi einen Schien- und Wadenbeinbruch, während der Schweizer Josua Mettler sich am Knie verletzte. Angesichts dieser schwerwiegenden Vorfälle äußerten mehrere Athleten scharfe Kritik an der Präparierung der Strecke. Der Teamkollege von Sarrazin, Nils Allègre, stellte in einem Interview fest, die Veranstalter respektierten die Athleten nicht und kritisierte die unsicheren Bedingungen auf der Piste. Gleichzeitig wies Markus Waldner, FIS-Renndirektor, die Vorwürfe als überzogen zurück, indem er betonte, dass es extrem schwierig sei, eine 3,5 Kilometer lange Strecke gleichmäßig vorzubereiten. "Sollen wir keine Rennen mehr fahren?", fragte er rhetorisch und verwies darauf, dass das Material der Skifahrer an die Grenzen des Möglichen gebracht wurde.
Die Sorge um die Sicherheit auf der Stelvio ist nun größer denn je. Auch Teamärzte warnen vor den langfristigen Folgen von Verletzungen wie Sarrazins. Gerald E. Wozasek, der österreichische Teamarzt, betonte die Schwere der Hirnblutung, die bereits bei einem Sturz durch den Aufprall aufgetreten ist. "Das ist nicht nur eine Blutung, sondern auch das Gehirngewebe wurde verletzt", so Wozasek. Der Vorfall und die weiteren Stürze haben die Diskussion über die Gefahren und die Sicherheit im alpinen Skisport neu entfacht, und viele fragen sich, ob solche Risiken für die Athleten weiterhin eingegangen werden sollten, während die Veranstalter auf die Herausforderungen der Pistenpräparierung hinweisen.
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