Schwere Vorwürfe belasten Peter Schöber, den Leiter von ORF III, und gefährden seinen stark besetzten Posten. Eine interne Untersuchung hat ergeben, dass er in mehreren Fällen antisemitische Äußerungen und andere diskriminierende Bemerkungen gemacht haben soll. Rund 60 Mitarbeiter berichteten über Vorfälle, die von Rassismus und Mobbing bis hin zu beleidigenden Beschimpfungen reichen. So soll Schöber über die Journalistin Danielle Spera gesagt haben: „Der Spera werd ich mal ihren Judenstern vom Kleidl reißen“, während er in anderen Zusammenhängen eine Moderatorin mit Migrationshintergrund als „Quotentürkin“ bezeichnete, wie die Plattform Heute.at berichtete.
Die Vorwürfe sind alarmierend und zielen auf ein ernsthaftes Machtmissbrauchsproblem innerhalb des ORF III ab. Neben antisemitischen und rassistischen Äußerungen wurde auch von Mobbing und psychischem Druck berichtet. Mitarbeiter berichten von einem „Klima der Angst“ und Überlastung, das zu gesundheitlichen Problemen führt. In einer Sitzung soll Schöber auch von ständiger Erreichbarkeit, selbst am Wochenende, ausgegangen sein: „Wenn ich um Mitternacht anrufe, haben Sie ans Telefon zu gehen“. Die Führung des ORF ist bereits in die Angelegenheit involviert und hat die Compliance-Abteilung eingeschaltet, wie Kleine Zeitung berichtete.
Diese Vorfälle haben in der Öffentlichkeit und bei führenden Politikern großen Widerhall gefunden. Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde sowie Politiker fordern umfassende Ermittlungen und Konsequenzen. Auch die FPÖ kündigte an, Strafanzeige zu erstatten, um die Vorwürfe offiziell klären zu lassen. ORF-Geschäftsführer Roland Weißmann erhielt bereits den Bericht der Untersuchungskommission, der nun geprüft wird. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte der ORF unternehmen wird, um das Vertrauen seiner Mitarbeiter und der Öffentlichkeit wiederherzustellen.
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