Schulstress oder krimineller Übermut? 15-Jähriger droht mit Bomben!

Ein 15-Jähriger in Linz gestand Bombendrohungen gegen Schulen aus schulischem Druck, ihm droht bis zu 1,5 Jahre Haft.
Ein 15-Jähriger in Linz gestand Bombendrohungen gegen Schulen aus schulischem Druck, ihm droht bis zu 1,5 Jahre Haft. (Symbolbild/DNAT)

Linz, Österreich - Ein 15-Jähriger muss sich derzeit vor einem Linzer Gericht verantworten, nachdem er Bombendrohungen gegen drei Schulen ausgesprochen hat. Betroffen sind Bildungseinrichtungen in Linz, Traun sowie St. Veit an der Glan in Kärnten. Der Schüler hat ein Geständnis abgelegt, gibt jedoch an, die Taten auf Jugendübermut zurückzuführen. Als Hauptmotiv führte er den hohen schulischen Druck an.

Am 7. Mai sendete der Jugendliche elektronische Nachrichten an seine eigene Schule, an die Schule eines Freundes und an eine weitere Bildungseinrichtung. In diesen Drohschreiben behauptete er, Sprengsätze in den Gebäuden platziert zu haben. Nach Erhalt der Drohungen informierte ein Schuldirektor sofort die Behörden, woraufhin Spezialisten mit Sprengstoffspürhunden die Schulen durchsuchten, jedoch keine explosiven Materialien fanden. Auch die zweite betroffene Schule blieb ohne Ergebnis. Experten der Cybercrime-Abteilung konnten schließlich den mutmaßlichen Täter identifizieren.

Konsequenzen und rechtliche Lage

Der Rechtsbeistand des Jugendlichen betont, dass sein Mandant die Taten bereut. Ihm droht nun eine Haftstrafe von bis zu eineinhalb Jahren. Ob der Jugendliche strafmündig ist, wird ebenfalls von den Ermittlungsbehörden geprüft. Kritikern zufolge sind viele Jugendliche, die straffällig werden, oft mit dem Erwachsenwerden überfordert und suchen nach Wegen, um mit ihrem Stress umzugehen.

Die Thematik Jugendkriminalität ist in den letzten Jahrzehnten immer wieder von Bedeutung. Daten zeigen, dass die Mehrheit der Jugendlichen ihr kriminelles Verhalten in der Regel mit dem Erwachsenwerden einstellt. Laut der bpb geben bis zu 70% der Schüler an, in den letzten 12 Monaten straffällig geworden zu sein. Dennoch sind schwere Formen der Jugendkriminalität vergleichsweise selten, da die meisten Delikte eher leichterer Natur sind.

Der Einfluss von Schulstress

Der Fall des Linzer Jugendlichen ist exemplarisch für die Herausforderungen, mit denen viele Schüler konfrontiert sind. Psychischer Druck in Schulen könnte einen Einfluss auf das Verhalten von Jugendlichen haben. Immer mehr Schüler fühlen sich durch schulische Anforderungen überfordert und suchen nach alternativen Wegen, um ihren Stress abzubauen. Daher bleibt zu hoffen, dass durch Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen derartige Taten in Zukunft verhindert werden können.

Die Behörden werden in diesem Fall weiterhin alle Ermittlungen vorantreiben, um die genauen Hintergründe und die Motivation des Jugendlichen zu klären. Währenddessen ist die Diskussion um den Umgang mit Jugendlichen in Krisensituationen und deren kriminalpräventiven Ansätze wichtiger denn je.

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Ort Linz, Österreich
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