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Der ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber bleibt trotz erheblicher Vorwürfe in seinem Amt. Schöber war von Mitarbeitern wegen verbaler Entgleisungen, Mobbing und antisemitischer Äußerungen sowie der Manipulation von Stundenaufzeichnungen heftig kritisiert worden. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann gab am heutigen Tag bekannt, dass die internen Ermittlungen abgeschlossen sind und Schöber vorerst nicht entlassen wird, jedoch nun unter genauer Beobachtung steht. Das „teilweise problematische“ Führungsverhalten von Schöber hat dazu geführt, dass seine Entscheidungsgewalt in wichtigen Belangen eingeschränkt wurde, wie 5min.at berichtete.
Änderungen zur Vermeidung zukünftiger Vorfälle
Um wiederholte Probleme zu vermeiden, wurden wichtige Änderungen in der ORF-III-Struktur angekündigt. Ab sofort werden Programmentscheidungen nicht mehr allein von Schöber getroffen. Der gesamte Bereich wird unter eine unabhängige und weisungsfreie redaktionelle Leitung gestellt, sodass direkte Eingriffe der Geschäftsführung in Programmfragen ausgeschlossen sind. Personalentscheidungen müssen ab jetzt gemeinsam mit der Co-Geschäftsführerin Kathrin Zierhut-Kunz getroffen werden. Zusätzlich wird ein Mediationsprozess für alle Mitarbeiterinitiiert, um ein offenes Gesprächsklima zu schaffen, informiert Puls24.at.
Reue und Schulungen für die Belegschaft
Schöber selbst entschuldigte sich während eines „Get-togethers“ und betonte, dass es niemals seine Absicht gewesen sei, Mitarbeiter zu verletzen. Aktuell befindet er sich in einem Coaching- und Sensibilisierungstraining. Der ORF plant, Schulungen für die Mitarbeiter zur Sensibilisierung ihrer Rechte und Pflichten anzubieten und wird eine Clearing-Stelle einrichten, an die sich Mitarbeiter bei problematischen Fällen wenden können. ORF-Chef Weißmann versicherte, dass er regelmäßig über den Fortschritt des Mediationsprozesses informiert wird und geht davon aus, dass zukünftig kein Führungsfehlverhalten mehr auftreten wird.
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