Frankreichs ehemaliger Präsident Nicolas Sarkozy trägt jetzt eine Fußfessel, nachdem er wegen Korruption und unerlaubter Einflussnahme zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Diese Strafe beträgt insgesamt ein Jahr, von dem zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzt sind. Laut der Pariser Staatsanwaltschaft darf Sarkozy sein Haus nur zwischen 8.00 und 20.00 Uhr verlassen, an Montagen, Mittwochs und Donnerstagen sogar nur bis 21.30 Uhr, was mit anstehenden Gerichtsverhandlungen zusammenhängt. Diese Entscheidung kommt nach einem Urteil des Kassationsgerichts und ist damit rechtskräftig. Die Vorwürfe gegen Sarkozy betreffen mutmaßliche Bestechung, bei der er versucht haben soll, Ermittlungsgeheimnisse zu erhalten, indem er Unterstützung für einen Kollegen im Tausch angeboten hat. Wie Deutschlandfunk berichtete, ist dies das erste Mal in der Geschichte Frankreichs, dass ein ehemaliger Staatspräsident zu einer Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt wurde.
Rechtsstreit und anhaltende Vorwürfe
Zusätzlich zu seiner Fußfessel steht Sarkozy wegen der sogenannten Libyen-Affäre unter Anklage. In diesem Kontext gibt es Hinweise, dass sein Wahlkampf 2007 mit illegalen Mitteln aus Libyen finanziert wurde, was er vehement bestreitet. Die Folgen seiner korrupten Machenschaften ziehen sich jedoch über Jahre und treffen auch seine politischen Ambitionen: Während der nächsten drei Jahre dürfe er an Wahlen nicht teilnehmen. Trotz seiner rechtlichen Schwierigkeiten erklärte Sarkozy, dass er in Berufung gehen werde und auch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen möchte, wie oe24 hinzufügte. Dabei wird jedoch betont, dass ein mögliches Verfahren keine aufschiebende Wirkung auf die gegen ihn verhängte Strafe haben wird.
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