Sanierung der Kriegergedächtniskapelle: Handlungsbedarf vor Jubiläum!

Die Kriegergedächtniskapelle in Lienz feiert am 8. September 2025 ihr 100-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung und dringenden Sanierungsarbeiten.
Die Kriegergedächtniskapelle in Lienz feiert am 8. September 2025 ihr 100-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung und dringenden Sanierungsarbeiten. (Symbolbild/DNAT)

Sanierung der Kriegergedächtniskapelle: Handlungsbedarf vor Jubiläum!

Lienz, Österreich - Am 8. September 2025 wird die Kriegergedächtniskapelle in Lienz ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Die Kapelle, entworfen von Clemens Holzmeister und ausgestaltet von Albin Egger-Lienz, ist nicht nur ein architektonisches Wahrzeichen, sondern auch ein bedeutendes Denkmal für die Kriegsopfer des Ersten Weltkriegs. Zu diesem Anlass sind verschiedene Aktivitäten geplant, darunter eine große Ausstellung in der DolomitenBank Lienz.

Wie Dolomitenstadt berichtet, ist die Kapelle sanierungsbedürftig. Bei einer Gemeinderatssitzung am 24. Juni wies Bürgermeisterin Elisabeth Blanik auf den „höchsten Handlungsbedarf“ hin. Die Feuchtigkeit im Boden dringt in die Kapelle ein und gefährdet die wertvollen Fresken. Ferner bröckelt der Putz der Arkaden, die unter der Verantwortung der Bezirkshauptmannschaft Lienz stehen.

Dringende Sanierungsmaßnahmen

Die Sanierungskosten für die Kriegergedächtniskapelle belaufen sich insgesamt auf rund 115.000 Euro. Dabei wird die Stadt Lienz 9.500 Euro für die Fassade der Kapelle tragen, während die weiteren Kosten unter den 33 Gemeinden verteilt werden müssen. Bis zum 30. Juni ist eine Genehmigung der Gemeindeparlamente erforderlich, um diese Maßnahmen in die Wege zu leiten. Zudem wird Lienz zusätzliche 4.000 Euro für die Arkaden aufbringen müssen.

Stadtbaumeister Klaus Seirer bestätigte die Schwierigkeiten bei der Trocknung der Kapelle, die bis September voraussichtlich nicht abgeschlossen werden kann. Der aktuelle Zustand stellt daher eine große Herausforderung dar, insbesondere angesichts der bevorstehenden Jubiläumsfeierlichkeiten.

Geplante Ausstellung zum Jubiläum

Im Rahmen der Feierlichkeiten wird auch die Ausstellung „Albin Egger-Lienz und der Teufele-Maler – zwiespältige Zeitgeschichte vor 100 Jahren“ zu sehen sein. Diese wird am 8. September 2025 eröffnet und präsentiert rund 50 Exponate, darunter etwa 30 Werke von Albin Egger-Lienz sowie weitere Kunstwerke von Franz von Defregger, Hugo Engl und Josef Manfreda. Die Vernissage findet in Begleitung einer Gedenkmesse statt, die vom Innsbrucker Diözesanbischof Hermann Glettler geleitet wird.

Wie Osttirol Heute hinzufügt, wird die Ausstellung bis zum 10. Januar 2026 geöffnet sein. Der Initiator, Kunstsachverständiger Dipl.-Vw. Erich Mair, plant zudem Informationen zu weiteren Veranstaltungen und Führungen, um das Erbe von Albin Egger-Lienz und dessen Kunst zu würdigen.

Historischer Kontext der Kapelle

Die Idee zur Kapelle entstand gegen Ende des Ersten Weltkriegs, und die Ausmalung begann am 1. Juli 1925. Die Einweihung war ein großes Fest mit etwa 10.000 Besuchern, unter ihnen auch der Bundespräsident. Die Kapelle hat jedoch eine bewegte Geschichte, die von einem internen Streit über die Darstellung des „Auferstandenen“ geprägt ist. Dieser führte 1926 zu einem interdiktartigen Verbot von Gottesdiensten, das erst 1983 aufgehoben wurde.

Museum Schloss Bruck beschreibt, dass Albin Egger-Lienz, der am 4. November 1926 verstarb, auf eigenen Wunsch in der Gedächtniskapelle beigesetzt wurde. Die Kapelle bleibt ein bedeutendes kulturelles Erbe und ein Mahnmal für die Opfer der Kriege, das die Identität des Bezirks Lienz prägt.

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OrtLienz, Österreich
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