
Im malerischen Saalfelden, wo Tradition und Kunst aufeinandertreffen, hat der Krippenbauverein seit nunmehr 22 Jahren das Ziel, das wertvolle Kulturgut des Krippenbaus am Leben zu halten. Der Verein, gegründet von Peter Innerhofer im Jahr 2000, widmet sich mit Hingabe verschiedenen Krippenarten, angefangen von alpenländischen bis hin zu modernen Kreationen. Sein Sohn Thomas hat die Leitung des Vereins übernommen und beide teilen eine Leidenschaft, die weit über das bloße Handwerk hinausgeht.
„Besonders in unserer Region sind die alpenländischen Krippen sehr beliebt, doch es gibt auch zahlreiche zeitgenössische Interpretationen“, erklärt Peter Innerhofer während eines Gesprächs mit Thomas. „Die Figuren zu schnitzen ist die größte Herausforderung; in der heutigen Zeit findet man kaum noch handgefertigte Exemplare“, merkt Thomas an. In der Tat, das traditionelle Handwerk des Schnitzens stößt auf große Hürden, da die Kosten für handgefertigte Figuren, oft um die 150 Euro pro Stück, für viele ein Hindernis darstellen.
Die Kunst des Schnitzens
„Jede Krippe ist ein Kunstwerk – der persönliche Ausdruck in der Gestaltung macht sie einzigartig“, so Peter Innerhofer. Er erklärt, dass für das Schnitzen hauptsächlich Zirben- oder Lindenholz verwendet wird. Dabei bleibt es den Künstlern überlassen, ob die Figuren naturbelassen oder bunt gestaltet werden. Der Prozess selbst ist heikel: „Man braucht viel Geduld und ein gutes Gespür für das Material“, ergänzt Thomas. In der Regel benötigen erfahrene Schnitzer etwa einen ganzen Tag für die Fertigstellung einer Figur.
Traditionsgemäß wird die Krippe bereits am ersten Advent aufgestellt, doch das Jesuskind findet erst am 24. Dezember seinen Platz. Auch die Heiligen Drei Könige, die am 6. Januar hinzugefügt werden, sind wesentliche Bestandteile jedes Krippenspiels. „Im Zentrum jeder Krippe steht die heilige Familie“, betonen die Innerhofers einvernehmlich.
Ein weiterer Aspekt, den die beiden ansprechen, ist der Materialeinsatz für die Umgebung der Krippe. „Die Beschaffenheit des Geländes sollte realistisch gestaltet werden – dabei verwenden wir Materialien aus dem Hochgebirge, die verklärt und abgenutzt sind“, erläutert Thomas und ergänzt, dass die Auswahl des Mooses ebenso entscheidend für die Stabilität der Figuren ist.
Abgerundet wird die Kunst des Krippenbaus durch die persönliche Note jedes Einzelnen, der sich in seiner Arbeit verwirklicht. So wird das Erstellen einer Krippe nicht nur als Handwerk, sondern auch als kreative Ausdrucksform betrachtet. In einer Zeit, in der maschinelle Produktion immer mehr dominiert, setzen Peter und Thomas auf die Besonderheit des handgemachten Schaffens und die damit verbundene Tradition.
Das Erbe des Krippenbaus in Saalfelden wird somit durch den unermüdlichen Einsatz des Vereins lebendig gehalten. Eine vorbildliche Hingabe, die die Vorfreude auf die Weihnachtszeit nicht nur in Saalfelden, sondern weit darüber hinaus verbreitet. Für weitere Informationen und Einblicke in die interessante Welt des Krippenbaus, wird auf den Artikel von www.meinbezirk.at verwiesen.
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