Zell am See

Lawinengefahr erkennen: Experten müssen auf die Risiken achten!

Achtung, Bergprofis! In der Wintersaison 2023/24 sind in Österreich 369 Alpinisten in Lawinen verunglückt, die Hälfte davon Experten – ein Alarmzeichen, das jeder ernst nehmen sollte!

Die Gefahren von Lawinen sind ein ernstes Thema, dessen Bedeutung oft unterschätzt wird. Eine eindrucksvolle Warnung des Schweizer Lawinenexperten André Roch, dass die Lawine nicht weiß, ob man Experte ist, verdeutlicht dies eindringlich. Diese Botschaft sollte besonders für die erfahrenen Bergsportler, die denken, sie hätten alles unter Kontrolle, alarmierend sein.

Das jüngste Statement von Michael Larcher, dem Leiter der Bergsportabteilung im Österreichischen Alpenverein, hebt hervor, dass etwa 369 Personen allein in der Wintersaison 2023/24 in Lawinenunfälle involviert waren, wobei 14 Menschen ihr Leben verloren. Besorgniserregend ist, dass viele dieser Unfälle auch erfahrene Alpinisten trafen. „Wir müssen das Klischee ablegen, dass nur unwissende Anfänger in Gefahr sind“, führt Larcher aus. Stattdessen sind es oft die vermeintlich „Gesicherten“, die in eine „Expertenfalle“ tappen.

Die „Expertenfalle“: Ein gefährlicher Mythos

Larcher nennt drei Hauptgründe, warum Fachleute besonders anfällig für diese Falle sind. Erstens neigen sie dazu, eine Illusion der Kontrolle über die Gefahren am Berg zu entwickeln. Nach zahlreichen erfolgreichen Touren könnte sich das Gefühl einstellen, man sei unbesiegbar. Dies ist jedoch ein gefährlicher Trugschluss, denn gerade bei Lawinen ist stets Vorsicht geboten. Statistik zum Glück bei Touren gibt es nicht.

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Ein weitere Punkt ist die Überheblichkeit, die insbesondere bei Experten entstehen kann. Diese führen oft Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr durch, da sie glauben, diese seien nur für Anfänger notwendig. „Leider können solche Einstellungen fatale Konsequenzen haben“, warnt Larcher.

Für Bergführer gibt es zusätzlich den Druck, Erwartungen zu erfüllen, was sie dazu verleiten kann, Risiken einzugehen, die sie normalerweise vielleicht meiden würden. Dies kann insbesondere in Situationen mit hoher Lawinenwarnstufe zu solch tödlichen Unfällen führen.

Vorträge zur Sensibilisierung

In den Vortragsstunden analysiert Larcher vergangene Lawinenereignisse, um Bewusstsein für Gefahrenmuster zu schaffen. Außerdem wird erläutert, wie moderne Technologien, wie Apps, zur Sicherheit auf Skitouren beitragen können. Der zweite Teil des Vortrags umfasst praxisnahe Themen, wie die Anwendung der Notfallausrüstung und die Suche nach Verschütteten.

Die Vortragstour startet am 27. November 2024 und führt durch ganz Österreich und Deutschland. Ein besonderer Termin ist der 12. Dezember in Innsbruck, der als Livestream kostenfrei über den YouTube-Kanal des Alpenvereins zugänglich ist. Interessierte können sich zudem auf der Website des Alpenvereins für weitere Informationen umsehen www.alpenverein.at/lawinenupdate.

Die bevorstehenden Termine sind weitreichend und bieten viele Gelegenheiten zur Teilnahme, um das eigene Wissen über Lawinen und Sicherheit am Berg zu erweitern und somit die Gefahr zu minimieren. Sensibilisierung und Bildung sind Schlüssel, um die Sicherheit in den Bergen zu verbessern und tragische Unfälle zu reduzieren.


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Quelle
kletterszene.com

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