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Die versunkene Stadt im Mattsee: Geheimnisse und Sagen der Vergangenheit

Im geheimnisvollen Mattsee in Oberösterreich versteckt sich die Sage einer versunkenen Stadt, deren Glocken bei Sonnenaufgang angeblich wieder zu hören sind – ein großartiges Märchen aus der Tiefe!

Im tiefen Mattsee, einem der prächtigen Gewässer des Flachgaus, liegt eine geheimnisvolle Geschichte verborgen. Man erzählt von einer großen Stadt, die einst blühte und dann in den Tiefen des Sees versank, nur ihre Ränder blieben sichtbar. Diese Überlieferungen, die sowohl von älteren Sagen als auch von modernen Erzählungen inspiriert sind, haben zahlreiche Menschen fasziniert und eine Verbindung zur reichen Geschichte der Region geschaffen.

Die Überreste dieser Stadt, die manchmal beim Niedrigwasser sichtbar werden, lassen die Fantasie der Anwohner immer wieder aufleben. Besonders bemerkenswert sind Berichte über eine Treppe, die auf einen großen Stein in der Nähe der Ortschaft Stein führt. Hier soll es Frauen gegeben haben, die in Zeiten von Not und Hunger in der Stadt für die Bedürftigen kochten. Diese Geschichten werden im „Oberösterreichischen Sagenbuch“ von Adalbert Depiny dokumentiert, das aus dem Jahr 1932 stammt.

Lebendige Sagen und ihre Ursprünge

Heutzutage, mit einer neuen Sammlung von Geschichten über die Region, veröffentlicht Herbert Handlechner in seinem Buch „Alte Geschichten und Sagen aus der Gegend um den Tannberg, Buchberg und Haunsberg“ eine andere Nacherzählung. Diese besagt, dass am nordöstlichen Ufer des Mattsees, beim Ort Stein, große Felsblöcke im Wasser zu sehen sind, die wie gewaltige Quader wirken. Die Legende sagt, dass bei ruhigem Wetter die Glocken der versunkenen Stadt erklingen können, wenn jemand sich über das Wasser beugt.

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Die Erzählungen variieren und haben doch eine gemeinsame Wurzel: Die Überzeugung, dass der Mattsee die Ruinen einer einst blühenden Stadt birgt. Fischer berichten, dass sie bei klarem Wetter Türme und Gassen im See entdeckt haben. Diese Berichte, die auch in den „Salzburger Volkssagen“ von Rudolf von Freisauff aus dem Jahr 1880 festgehalten sind, zeugen von der tief verwurzelten Mythologie der Region.

Zur Geschichte der Stadt bleibt vieles unklar. Während die Wurzeln menschlichen Lebens am Mattsee bis in die Jungsteinzeit zurückreichen, gibt es keine belastbaren Informationen zur Identität der Stadt und ihrer Bewohner. Der ehemalige Landesarchäologe Moosleitner bestätigte, dass Mattsee mit seinem „Schlossberg“ eine bedeutende Fundstätte aus dieser Zeit ist.

Spirituelle Verbindungen und kulturelles Erbe

Die Mythologie um den Mattsee und seine versunkene Stadt kann als Spiegel der frühen, matriarchalen Gesellschaften gedeutet werden, die glaubten, dass die Erde als „Große Mutter“ verehrt werden sollte. In den Überlieferungen ist der See ein „Wasserschoss“, in das die Seelen der Verstorbenen zurückkehren, um auf ihre Wiedergeburt zu warten. Diese tiefen religiösen und spirituellen Überzeugungen sind ein zentrales Motiv in fast allen überlieferten Geschichten, die sich um die versunkene Stadt ranken.

Der Einfluss patriarchaler Kulturen führte jedoch dazu, dass die einst blühende matriarchale Gesellschaft zunehmend in Vergessenheit geriet. Die „mitleidigen Frauen von Gebertsham“ stehen symbolisch für die verbleibenden Elemente dieser alten Kultur, deren Wissen um den Zyklus des Lebens und der Natur in den überlieferten Geschichten weiterlebt.

Die Frage nach dem Namen der versunkenen Stadt wird von Historikern und Mythologen immer wieder aufgegriffen. Brunhild Griesner weist in ihrem Blog „ANA“ darauf hin, dass viele Göttinnen mit der Silbe „Ma“ oder „Mut“ beginnen. Die Landschaft um den Mattsee könnte einst „Mata“ geheißen haben, was auf die Verehrung der Muttergöttin in dieser Region hinweist. Die Leute bezogen den Namen des Sees von ihr, was das kulturelle Erbe und die spirituellen Praktiken der frühen Zivilisationen der Region reflektiert.

Im Kontext dieser faszinierenden Überlieferungen und der historisch fundierten Berichte bleibt der Mattsee ein Ort der Neugier und des Staunens, der sowohl die lokale Bevölkerung als auch Besucher dazu einlädt, in die Tiefen seiner Geschichte einzutauchen. Diese Sagen sind nicht nur ein Teil des kulturellen Erbes, sondern sie regen auch zu einer Reflexion über das Verhältnis zwischen Mensch und Natur an. Mehr über die Sagen und die bedeutende Wasserfrau rund um den Mattsee sollen in künftigen Berichten erörtert werden, was die Faszination und den Reichtum dieser Region weiter verstärken dürfte.

Quelle/Referenz
meinbezirk.at

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