Der jährlich wiederkehrende Feiertag Allerheiligen am 1. November ist für viele Menschen ein besonderer Anlass, um ihren verstorbenen Angehörigen zu gedenken. Besonders auffällig ist, wie die ganze Gesellschaft sich in dieser Zeit auf unsere Friedhöfe konzentriert. Angefangen bei den Angehörigen, die Gräber schmücken, bis hin zu den Bestattungsunternehmen, die auch an den anderen 364 Tagen im Jahr im Einsatz sind. Im Jahr 2022 verstarben im Bundesland Salzburg 5.167 Personen. Dies bedeutet für die Bestatter, dass sie rund um die Uhr erreichbar sein müssen, um den Bedürftigen in ihrer schwersten Zeit beizustehen.
Nico Mösinger, ein Bestatter von der Bestattung Sterzl in Sankt Johann, beschreibt die Herausforderungen, die sein Team zu bewältigen hat. „Unsere Arbeit beginnt unmittelbar mit dem Eintritt des Todes“, erklärt er im Gespräch. Die ersten Schritte beinhalten nicht nur die Unterstützung der trauernden Angehörigen, sondern auch die organisatorischen Aufgaben wie die Bestätigung des Todes durch einen Arzt. Anschließend wird die Trauerfeier geplant, die oft nach den Wünschen der Verstorbenen ausgerichtet wird.
Betriebe und familiäre Traditionen
In Salzburg unterhalten 20 Bestattungsunternehmen ihre Dienste, darunter vier in der Landeshauptstadt. Julia Roos, Geschäftsführerin der WKS-Landesinnung Bestattung, hebt hervor, dass die Branche einige Herausforderungen hat, jedoch keine Probleme, qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Traditionell werden Betriebe oft von Generation zu Generation weitergegeben. Ein Beispiel dafür ist die Bestattung Sterzl, die seit 1909 in Familienbesitz ist und nun von Gertaud Baumann-Mösinger in der vierten Generation geleitet wird. Ihr Sohn Nico hat bereits früh begonnen, im Betrieb mitzuarbeiten, und plant, die Leitung nach seiner Wehrdienstzeit zu übernehmen.
Ähnlich ergeht es den drei Schwestern von der Bestattung Jung, die seit 1890 besteht. Claudia Jung schildert, dass der Weg in die Familientradition nicht vorbestimmt war: „Wir hatten auch andere Ausbildungswege eingeschlagen, aber der soziale Aspekt und das menschliche Engagement sind es, die uns zurückgeführt haben.“ Die Rückkehr zur Bestattung verhalf den Schwestern zu einer erfüllenden Karriere, in der sie die Bedeutung ihrer Arbeit für andere Menschen erkennen konnten.
Neue Bestattungsunternehmen und Trends
Auf der anderen Seite steht die Bestattung Gschwandtner im Pinzgau, die 2016 gegründet wurde. Horst Gschwandtner hatte zuvor in einem anderen Betrieb Erfahrung gesammelt und sah die Möglichkeit, ein eigenes Unternehmen zu gründen, da es nur wenig Konkurrenz in der Region gab. Unterstützt wird er in seiner Arbeit von seinem Sohn Simon, der bereits geringfügig im Unternehmen tätig ist und in Zukunft die Verantwortung übernehmen möchte.
Ein interessanter Trend, der in den letzten Jahren zu beobachten ist, bezieht sich auf die steigende Zahl von Feuerbestattungen. Selbst in abgelegenen Tälern wie im Großarltal sind inzwischen die Zahlen nahezu ausgeglichen, wenn es um Feuer- und Erdbestattungen geht. Viele junge Menschen zeigen ein wachsendes Bedürfnis nach individuellen Bestattungswünschen und äußern bereits vor ihrem Tod ihre Vorstellungen. Mösinger von der Bestattung Sterzl berichtet, dass in diesem Jahr die Anzahl der Vorsorgeberatungen verdoppelt wurde, was für die Hinterbliebenen eine wichtige Erleichterung darstellt.
Die Branche passt sich also den modernen Bedürfnissen und Wünschen der Menschen an. Ein zunehmend individueller Ansatz bei Bestattungen stellt sicher, dass die letzte Reise für jeden Verstorbenen einzigartig und persönlich gestaltet werden kann. Mehr zu diesem Thema und den kreativen Lösungen, die in der Zukunft möglich sind, erfahren Sie hier.
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