Die Supermarktkette Billa hat angekündigt, die Hauszustellung in ländlichen Gebieten Österreichs mit Beginn des kommenden Monats einzustellen. Laut Billa-Onlinechef David Renker gebe es zwar weiterhin Interessenten für den Online-Einkauf, jedoch sei das Wachstumspotenzial außerhalb größerer Städte nicht vergleichbar mit dem in urbanen Regionen. „Wir sehen hier einfach nicht das gleiche Wachstumspotenzial wie in Wien“, erklärte Renker in einem aktuellen Interview.
Der Fokus liegt nun auf der Erweiterung des „Click&Collect“-Modells, bei dem Kunden ihre Einkäufe online vorbestellen und direkt in der Filiale abholen können. Ab Ende November wird zudem der Lieferdienst Foodora in Salzburg verfügbar sein, nachdem er bereits in Städten wie Wien und Graz aktiv ist.
Liefergebiet wird angepasst
Das angepasste Liefergebiet für Bestellungen im Onlineshop wird ab Dezember von Mistelbach im Norden bis Wiener Neustadt im Süden, sowie von St. Pölten im Westen bis Bruck an der Leitha im Osten reichen. Diese Maßnahme hat weitreichende Folgen für externe Zusteller, die bei der Hauszustellung eingesetzt werden. Billa stellte fest, dass die Nachfrage im E-Commerce während der Pandemie zwar ein bemerkenswertes Wachstum verzeichnete, das sich jedoch mit der Rückkehr zur Normalität und der steigenden Inflation stabilisierte.
In den letzten Jahren hat Billa stark auf den Onlinehandel gesetzt. Seit der Expansion des Onlineshops im Jahr 2015 hat das Unternehmen bedeutende Schritte unternommen, um eine flächendeckende Zustellung zu gewährleisten. Die Errichtung eigener Warenlager in Wien, die 2017 und 2020 folgten, war ein wichtiger Baustein dieser Strategie.
Der Markt im Onlinelebensmittelhandel
Im Wettbewerb um Marktanteile sticht Billa nicht alleine hervor. Mitbewerber wie Hofer und Interspar kämpfen ebenfalls um Kunden in Städten wie Wien. Darüber hinaus nutzen kleinere Händler wie Alfies und Gurkerl das wachsende Interesse an Onlinediensten, während größere Akteure wie MPreis und Unimarkt ganz auf Onlinegeschäft verzichten mussten, um wirtschaftliche Verluste zu minimieren.
Trotz eines bemerkenswerten Umsatzes von 78 Millionen Euro im Onlinehandel im Jahr 2023 ist der Anteil am Gesamtergebnis von Billa noch gering. Konzernchef Marcel Haraszti betonte die Wichtigkeit, diesen Vertriebsweg aufrechtzuerhalten, obwohl kurzfristig Gewinnmargen fehlten. Im Vergleich zur Gesamtleistung des Unternehmens, das im vergangenen Jahr 10,45 Milliarden Euro Umsatz erzielte, bleibt der Onlinebereich eine herausfordernde Facette der Unternehmensstrategie.
Eine tiefere Betrachtung der Marktänderungen zeigt, dass trotz der Reduktion des Zustellgebiets von Billa die Nachfrage für Online-Dienste in städtischen Gebieten bestehen bleibt. Das Unternehmen plant, bis Ende des Jahres in allen Billa-Plus-Filialen spezifische Parkplätze und Schalter für „Click&Collect“-Kunden einzurichten, um diesen Service weiter zu fördern.
Für Interessierte und Käufer ist es wichtig, sich über die aktuellen Entwicklungen bei Billa auf dem Laufenden zu halten, um die bestmöglichen Einkaufserfahrungen zu erzielen. Wie die Situation sich entwickeln wird, bleibt abzuwarten, doch das Unternehmen setzt auf eine Kombination aus Anpassungen im Liefergebiet und der Stärkung des „Click&Collect“-Modells.
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