Ein historischer Schritt für Europa: Ab dem 1. Januar 2025 werden Bulgarien und Rumänien vollständig dem Schengen-Raum beitreten. Diese Entscheidung wurde von den Innenministern der EU-Mitgliedstaaten einstimmig getroffen und markiert einen wichtigen Fortschritt, da bereits seit März dieses Jahres an Luft- und Seegrenzen keine Kontrollen mehr stattfinden. Karlheinz Kopf, Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), bezeichnete diese Entwicklung als „gute Nachricht für Österreichs Wirtschaft“ und einen entscheidenden Schritt zur Festigung des europäischen Binnenmarkts. Laut Kopf sind Rumänien und Bulgarien bedeutende Partner für die österreichische Wirtschaft, da Österreich in beiden Ländern der zweitgrößte Auslandsinvestor ist, was die Verbindungen zwischen den Märkten stärkt, wie auch zeit.de berichtete.
Wirtschaftliche Vorteile für Österreich
Der vollständige Schengen-Beitritt wird die wirtschaftliche Zusammenarbeit erheblich verbessern, vor allem durch den Wegfall von Grenzkontrollen. Dies ist besonders vorteilhaft für über 30.000 selbstständige Personenbetreuer:innen aus beiden Ländern, die für das 24-Stunden-Betreuungssystem in Österreich essentiell sind. Mit rund 15 Milliarden Euro an Direktinvestitionen ist Österreich ein führender Investor in der Region. Die österreichischen Exporte nach Bulgarien und Rumänien haben seit 2013 um beeindruckende 111 Prozent zugenommen, was die Bedeutung dieser Märkte unterstreicht. Trotz des Rückgangs der Exporte in den ersten neun Monaten des Jahres 2024 ist der Freihandel für die österreichische Wirtschaft von größter Bedeutung, da laut ots.at die Reisefreiheit ohne Kontrollen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor ist.
Der Beitritt zur grenzkontrollfreien Zone war lange umstritten, da Österreich zuvor Bedenken wegen der hohen Zahl irregulärer Migranten auf der Balkanroute geäußert hatte. Doch nach einem Jahr intensiver Verhandlungen und einem Kompromiss kann nun die vollständige Integration stattfinden. Dies ist nicht nur ein Triumph für Rumänien und Bulgarien, sondern bedeutet auch ein sichereres und stärker geeintes Europa, wie die Präsidentin des Europaparlaments, Roberta Metsola, betonte. Die Herausforderungen der Asylpolitik, insbesondere hinsichtlich syrischer Flüchtlinge, werden ebenfalls in den bevorstehenden Beratungen der Innenminister thematisiert, was die politische Agenda weiter belebt.
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