Putins Atommacht: Deutschland und Europa in der Geiselhaft von Rosatom!
Putins Atommacht: Deutschland und Europa in der Geiselhaft von Rosatom!
Lingen, Deutschland - Eine neue Dokumentation von ARTE beleuchtet die strategische Bedeutung der russischen Atomkraft und deren Auswirkungen auf die geopolitische Lage in Europa. In dem 90-minütigen Film wird die Entwicklung des russischen Atomkonzerns Rosatom unter Wladimir Putin und dessen Kontrolle über nahezu 50 % der globalen Uranvorkommen analysiert. Wie Oekonews berichtet, ist die Abhängigkeit europäischer Länder von russischer Technologie und Uran deutlich sichtbar, insbesondere in Staaten wie der Slowakei, Ungarn und Bulgarien, die auf russische Kernkraftwerke und Brennstäbe angewiesen sind.
Die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Russland im Bereich der Atomkraft bleibt ebenfalls ungebrochen. Laut der Analyse decken die 57 Atomkraftwerke in Frankreich etwa 75 % des nationalen Strombedarfs, wovon 10 % auf Italien entfallen. Der Strombedarf könnte in Zukunft gefährdet sein, falls die Beziehungen zwischen den Ländern weiter belastet werden. Trotz geopolitischer Spannungen, insbesondere im Kontext des Ukraine-Kriegs, zeigen Frankreich und Russland gegenseitige Rücksichtnahme in der Energiekooperation.
Risiken durch Zusammenarbeit
Ein aktuelles Gutachten, das im Auftrag der Bundesregierung erstellt wurde, warnt vor sicherheitsrelevanten Risiken, die aus der Zusammenarbeit zwischen der deutschen Firma Framatome und Rosatom in Lingen resultieren. Diese Kooperation könnte in Anbetracht möglicher Spionage und Sabotage zu einem Problem werden. Es gibt bislang keine offizielle Stellungnahme zu den Plänen, wobei sowohl Framatome als auch Rosatom auf Anfragen geschwiegen haben. Die MDR berichtet, dass die EU den Handel mit Brennelementen bisher nicht sanktioniert hat, was die Situation komplizierter macht.
Die Bundesregierung hat noch keine Entscheidung getroffen, ob die Kooperation genehmigt wird. Dieser Fall ist symptomatisch für ein größeres Muster: Während der Westen die Atomkraft als wirtschaftliches Projekt betrachtet, nutzt Russland sie als geopolitisches Instrument.
Rosatom und seine globalen Ambitionen
Die Rolle von Rosatom geht über reine Energieversorgung hinaus. Der Konzern steht unter der Präsidialverwaltung in Moskau und ist für sowohl zivile als auch militärische Nuklearprojekte zuständig. Ex-Mitarbeiter Kostyantyn Batozsky charakterisierte Rosatom als „Staat im Staat“, das versucht, andere Länder durch Atomgeschäfte an Russland zu binden. MDR hebt hervor, dass Russland 8 % der weltweiten Uranvorkommen hält, während Australien den größten Anteil mit 28 % kontrolliert.
Ein weiteres bedeutendes Unterfangen ist die Tochtergesellschaft Uraniumone, die weltweit Anteile an Uranminen erwirbt – vor allem in Kasachstan, das 2023 etwa 43 % des global gehandelten Urans lieferte. Uraniumone hat sich mittlerweile als der zweitgrößte Lieferant von Rohuran etabliert. Experten warnen, dass der Transport von Uran, der häufig über Russland nach Europa erfolgt, ein erhebliches Risiko birgt, insbesondere wenn Russland seinen Einfluss nutzen will, um geopolitische Ziele zu verfolgen.
Somit wird deutlich, dass die atomare Abhängigkeit von Russland nicht nur eine Frage der Energieversorgung ist, sondern auch tiefere geopolitische Implikationen birgt. Dies gilt es zu beachten, während der Westen versucht, das Gleichgewicht im Energiesektor zu wahren und gleichzeitig Sicherheitsrisiken abzuwägen.
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Ort | Lingen, Deutschland |
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