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In einem dramatischen Wendepunkt der österreichischen Politik hat die ÖVP am Sonntag Christian Stocker als neuen interimistischen Parteichef nominiert. Stocker, der auch als möglicher Vizekanzler unter dem umstrittenen Herbert Kickl gehandelt wird, steht unter erheblichem Druck, nachdem die Verhandlungen über eine Regierungsbildung mit der FPÖ angesichts des Polit-Chaos nach dem Rücktritt des bisherigen Kanzlers Karl Nehammer gescheitert sind. Gemäß den aktuellen Umfragen erhält Stocker nur mickrige 6 % der Stimmen bei einer fiktiven Kanzlerwahl, während Kickl mit 29 % und SPÖ-Chef Babler mit 14 % deutlich besser abschneiden würden, wie oe24 berichtet.
Die Situation spitzt sich zu, da der österreichische Präsident Alexander Van der Bellen angedeutet hat, dass er den FPÖ-Chef Herbert Kickl zu einem Gespräch einladen möchte. Dies folgt auf die gescheiterten Koalitionsgespräche, bei denen Nehammer erklärt hatte, nicht mit Kickl zusammenarbeiten zu wollen. Trotz Nehammers Widerstand scheinen die Stimmen innerhalb der ÖVP, die eine Zusammenarbeit ausschließen, leiser zu werden, was laut Van der Bellen möglicherweise einen neuen Weg eröffnet, berichtet Enterprise Journal. Stocker selbst hat die Entscheidung des Präsidenten, mit Kickl zu sprechen, begrüßt und erklärt, dass seine Partei bereit ist, Verhandlungen zur Regierungsbildung aufzunehmen.
Die politische Unsicherheit in Österreich wächst weiter, da die exklusive Zusammenarbeit zwischen der ÖVP und den Sozialdemokraten brotlos bleibt und immer mehr Fragen zur Stabilität der künftigen Regierung aufgeworfen werden. Insbesondere die FPÖ, die bei den letzten Wahlen die meisten Stimmen erhielt, bleibt im Fokus – Kickl hat bereits seine Meinung zu den gescheiterten Verhandlungen geäußert und betont, dass seine Partei die einzige stabile Größe in der österreichischen Politik sei. Stocker wird jedoch vor eine große Herausforderung gestellt: Kann er das Vertrauen der Bürger gewinnen und in dieser turbulenten Zeit für die ÖVP einstehen?
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