Österreichs erste Recyclinganlage für Mineralwolle: Zukunft der Dämmstoffe!
Österreichs erste Recyclinganlage für Mineralwolle: Zukunft der Dämmstoffe!
Ferndorf, Österreich - Knauf Insulation hat den Bau der ersten Recyclinganlage für Mineralwolle in Österreich angekündigt. Diese Anlage wird am Standort Ferndorf in Kärnten errichtet und soll sowohl Glaswolle als auch Steinwolle recyceln. Das Unternehmen investiert rund 30 Millionen Euro in das Projekt, das bedeutenden Einfluss auf die Wiederverwertung von Dämmstoffen in der Region haben soll. Die Recyclinganlage wird nicht nur unser Abfallmanagement revolutionieren, sondern auch neue, nachhaltige Arbeitsplätze schaffen.
In Ferndorf hat Knauf Insulation bereits eine etablierte Produktionsstätte für Dämmstoffe, die über eine gute Infrastruktur mit eigenem Bahnanschluss verfügt. Die neue Anlage wird es ermöglichen, sämtliche Arten von Mineralwolle, auch solche aus Rückbau- und Sanierungsprojekten, effektiv aufzubereiten. Die Bauarbeiten sollen zeitnah beginnen, mit einer geplanten Inbetriebnahme für Ende 2026. Dieses Engagement kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da in Österreich ab dem 1. Januar 2027 ein Deponieverbot für Mineralwolle in Kraft treten wird, wie oekonews berichtet.
Nachhaltigkeit und Klimaziele
Knauf Insulation bezieht seine Werte stark aus dem Prinzip der Nachhaltigkeit. Bereits jetzt bestehen die Glaswolle-Produkte des Unternehmens zu bis zu 80 % aus recycelten Materialien. Das bestehende Rücknahmesystem RESULATION ermöglicht eine einfache Rückgabe von Dämmstoffresten direkt von Baustellen, während der Webshop mineralwolle-recycling.com eine sortenreine Sammlung von Baustellenabfällen fördert. Diese Maßnahmen unterstützen nicht nur die Recyclingziele des Unternehmens, sondern auch die Klimaziele der österreichischen Regierung, die die CO2-Emissionen im Gebäudesektor signifikant reduzieren möchten.
Weitere Informationen zur Bedeutung von Recycling in der Baubranche belegen, dass der Gebäudesektor in Deutschland für etwa 35 % des Energieverbrauchs und ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich ist. Hier wird deutlich, wie wichtig eine verstärkte Dämmung und der Einsatz von recycelten Dämmstoffen sind. Laut BVSE liegt der jährliche Bedarf an Dämmmaterialien bei etwa zwei Millionen Tonnen, während über 200.000 Tonnen aus Rückbau deponiert oder verbrannt werden. Innovative Ansätze zur Wiederverwendung von Dämmstoffen sind daher unerlässlich.
Handlungsempfehlungen und Zukunftsaussichten
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zudem verschiedene Lösungen zur nachhaltigen Gestaltung der Baubranche präsentiert. Es werden politische Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, die unter anderem verpflichtende Bauteilsichtungen vor Rückbau und Sanierung sowie ein erweitertes Herstellerengagement für Dämmstoffe beinhalten. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, wertvolle Materialien zu retten und das Recycling in der Baubranche zu verbessern. Zu den Vorschlägen gehört auch, dass Hersteller für den Transport und die Entsorgung ihrer Produkte am Lebensende verantwortlich sein sollten.
Insgesamt zeigt das Projekt von Knauf Insulation, dass Österreich eine Vorreiterrolle in der Wiederverwertung von Dämmstoffen übernehmen möchte. Mit den geplanten innovative Lösungen wird nicht nur der Abfall reduziert, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutraler Gebäudebestände vollzogen. Diese Entwicklungen sind ein positives Zeichen für das Umweltschutzengagement in der Baubranche.
Für weiterführende Informationen zu diesen Themen und den fortschreitenden Entwicklungen in der Branche besuchen Sie bitte auch ORF Kärnten.
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Ort | Ferndorf, Österreich |
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