Österreichs Badegewässer: Rückfall auf Platz vier im EU-Ranking!

Österreich fällt im EU-Ranking der Badegewässer auf Platz vier. 95,8 % der Gewässer zeigen ausgezeichnete Qualität.
Österreich fällt im EU-Ranking der Badegewässer auf Platz vier. 95,8 % der Gewässer zeigen ausgezeichnete Qualität. (Symbolbild/DNAT)

Österreichs Badegewässer: Rückfall auf Platz vier im EU-Ranking!

Österreich - Österreich hat in der aktuellen Bewertung der Wasserqualität von Badegewässern in der EU einen Rückschritt gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr fiel das Land im Ranking von Platz zwei auf Platz vier. Laut einem Bericht der Europäischen Umweltagentur haben jedoch 95,8 Prozent der heimischen Badegewässer eine „ausgezeichnete“ Wasserqualität. Dies bedeutet, dass die Mehrheit der Badestellen sicher genutzt werden kann, auch wenn weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Wasserqualität in dicht besiedelten Gebieten gefordert werden. In einer umfassenden Untersuchung erfüllten insgesamt 96 Prozent aller untersuchten EU-Gewässer die geforderten Mindeststandards.

Die Spitzenposition im Ranking wird von Zypern, gefolgt von Bulgarien und Griechenland, eingenommen. Es ist bemerkenswert, dass Küstengewässer im Durchschnitt eine höhere Wasserqualität aufweisen als Binnengewässer. Allerdings wurden potenzielle Risiken identifiziert – insbesondere fäkale Verunreinigungen, die anhand von Kolibakterien und Enterokokken gemessen werden. Chemische Schadstoffe blieben bei dieser Erhebung unberücksichtigt.

Jährliches Badegewässer-Monitoring

Die Europäische Kommission veröffentlicht jährlich einen Bericht über die Qualität der Badegewässer, der auch die österreichischen Badestellen umfasst. Im Jahr 2024 erhielten 249 von 260 geprüften Badestellen die Bewertung „ausgezeichnet“. Lediglich sieben Badestellen wurden mit „gut“, zwei mit „ausreichend“ und eine mit „mangelhaft“ eingestuft. Dies verdeutlicht die insgesamt positive Entwicklung der Wasserqualität in Österreich, wenn auch sporadische Mängel bestehen.

Ein besonderes Augenmerk gilt den höheren Wassertemperaturen, die zur Vermehrung von Wasserschnecken und Zerkarien führen können. Diese können Badedermatitis verursachen, eine Hautreaktion, die meist asymptomatisch verläuft und in der Regel nach ein bis zwei Wochen abklingt. Ein Vorkommen von Zerkarien bedeutet jedoch nicht zwangsläufig eine schlechte Wasserqualität; die entsprechenden Wasserschnecken sind erforderlich, um den Lebenszyklus der Parasiten aufrechtzuerhalten.

Gesundheitsrisiken und Hygieneüberwachung

Ein weiteres Gesundheitsrisiko geht von Cyanobakterien aus, die bei hohen Wassertemperaturen und Nährstoffgehalten gedeihen. Diese Bakterien können Toxine produzieren, die für Tiere, insbesondere Hunde, gefährlich werden können. Anzeichen für deren Vorkommen sind eine bläulich-grüne Trübung und die Bildung von „Algenteppichen“. Bei Wasseraufnahme durch Menschen können gesundheitliche Probleme wie Übelkeit und Hautausschläge auftreten. Die EU überwacht die Badegewässer regelmäßig auf Hygiene und Cyanotoxine, wobei kleinere Badeseen nicht immer in die Tests einbezogen werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, während Österreich in der EU-Rangliste zurückgefallen ist, die Wasserqualität an den meisten Badegewässern dennoch ausgesprochen hoch bleibt. Über die fortlaufenden Monitoring-Maßnahmen und Empfehlungen zur Verbesserung der Wasserqualität sind sowohl die Behörden als auch die Nutzer gefordert, umsichtig mit den Ressourcen umzugehen.

Die Situation der Badegewässer und das dafür zuständige Monitoring können auch auf den Seiten der AGES und des Umweltbundesamts eingesehen werden.

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