ÖGK plant massive Einsparungen: Was bedeutet das für 7,5 Millionen Versicherte?
Österreich - Am 28. April 2025 tagt der Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und es werden wichtige Entscheidungen erwartet. Diese könnten erhebliche Auswirkungen für rund 7,5 Millionen Versicherte haben. Insbesondere stehen mögliche Einschränkungen bei teuren CT- und MRT-Untersuchungen sowie Krankentransporten im Raum. Der genaue Zeitpunkt dieser Veränderungen bleibt jedoch unklar, wie kleinezeitung.at berichtet.
Die ÖGK plant zudem interne Einsparungen. So wird angestrebt, jede zweite Pensionierung nicht nachzubesetzen, und Investitionen sollen deutlich reduziert werden. Die Prognose für das Jahr 2023 sieht ein Defizit von 906 Millionen Euro vor. Die beiden Obmänner der ÖGK, Peter McDonald von der ÖVP und Andreas Huss von der SPÖ, verkünden das Ziel einer finanziellen Stabilität, mit dem Wunsch, bis 2026 zur schwarzen Null zurückzukehren.
Geplante Gesundheitsreform
Im Rahmen der bestehenden Herausforderungen wird eine umfassende Gesundheitsreform angestrebt. Der Bund, die Länder und die Sozialversicherung haben sich auf ein Reformpaket geeinigt, das in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 14 Milliarden Euro für die Bereiche Gesundheit und Pflege bereitstellen soll. Dies entspricht einem jährlichen Durchschnitt von 2,8 Milliarden Euro. Ziel ist es, die Gesundheitsversorgung leistbar zu machen, betont Bundesminister Johannes Rauch. Ein Bericht der OECD unterstreicht die Notwendigkeit von Strukturreformen im österreichischen Gesundheitssystem.
Die Reform beinhaltet mehrere Schwerpunkte, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen:
- Stärkung des niedergelassenen Bereichs: Kassenstellen sollen insbesondere in der Primärversorgung ausgebaut werden, um mehr Angebote zu Randzeiten und am Wochenende zu schaffen. Hierzu stehen jährlich 300 Millionen Euro bereit.
- Strukturreform in Spitälern: Der Ausbau von spezialisierten Fachambulanzen sowie die Schaffung von Tageskliniken ist vorgesehen. An die Länder werden zusätzlich 600 Millionen Euro pro Jahr fließen.
- Ausbau digitaler Angebote: Geplant ist die Weiterentwicklung von telemedizinischen Angeboten, mit einem jährlichen Budget von 51 Millionen Euro.
- Verbesserung der Gesundheitsförderung und Vorsorge: Diese Maßnahme wird mit 60 Millionen Euro pro Jahr unterstützt und umfasst auch die Ausrollung von Programmen für Schwangere und junge Eltern.
- Impfprogramm: Ein bundesweit finanziertes Impfprogramm wird schrittweise umgesetzt, mit einem Budget von 90 Millionen Euro jährlich.
- Verbesserung der Medikamentenversorgung: Ein Bewertungsboard für teure Medikamente wird eingerichtet, mit einem jährlichen Budget von 3 Millionen Euro vom Bund.
- Pflege: Hierzu gehören Gehaltserhöhungen für Pflegekräfte und Ausbildungszuschüsse für Studierende. Die Aufstockung des Pflegefonds wird von 455 Millionen auf durchschnittlich 1,2 Milliarden Euro pro Jahr erhöht.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, um den Herausforderungen im Gesundheitswesen zu begegnen und die Versorgung der Bevölkerung langfristig zu sichern. Bundesminister Johannes Rauch betont mehr denn je die Dringlichkeit einer umfassenden Reform des Gesundheitssystems.
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