Oberösterreich steht im Scheinwerferlicht eines markanten Rückgangs beim Wohnungverkaufs. Laut dem Immobiliennetzwerk Remax fiel die Zahl der verkauften Wohnungen im ersten Halbjahr 2024 drastisch um 28,3 Prozent, was bedeutet, dass nur noch 1.963 Wohnungen in den Grundbuchabteilungen der Bezirksgerichte eingetragen wurden. Diese Entwicklung ist vor allem bemerkenswert, da sie im Vergleich zu anderen Bundesländern die stärkste Abnahme darstellt. Österreichweit sank die Zahl der Verkäufe um 20,1 Prozent, was insgesamt rund 16.000 weniger verkaufte Wohnungen bedeutet.
Preise stagnieren trotz Rückgangs
Interessanterweise blieben die Preise relativ stabil. Der durchschnittliche Preis für eine Eigentumswohnung lag bei 225.591 Euro, lediglich 4 Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Es ist auffällig, dass die Hälfte aller Wohnungen in Oberösterreich zwischen 146.975 Euro und 297.150 Euro bewegt. Neueste Daten zeigen, dass auch die Quadratmeterpreise gefallen sind, und zwar von 3.741 Euro auf 3.433 Euro, was einen Rückgang von 8,2 Prozent darstellt. Oberösterreich hat sich dadurch vom bundesweiten Mittelfeld ins untere Drittel der Preisverhältnisse verschoben.
Die Platzierung der Städte hat sich ebenfalls verändert. Während Linz im ersten Halbjahr 2023 noch die Spitze beim Preisranking hielt, hat sich die Lage 2024 gewandelt. Nun ist Vöcklabruck als teuerste Stadt mit einem durchschnittlichen Preis von 261.037 Euro an die Spitze gerückt, während Linz auf Rang sieben abrutschte mit einem Preis von 229.778 Euro, was einem Minus von 5,6 Prozent entspricht.
Vertiefte Preistrends
Zahlreiche Bezirke in Oberösterreich haben stark unterschiedliche Preisentwicklungen erlebt. Wels etwa verzeichnete einen Anstieg von 7,4 Prozent auf durchschnittlich 214.029 Euro. In Schärding stiegen die Preise sogar um bemerkenswerte 24,5 Prozent. Im Kontrast dazu fiel der Preis in Eferding um 13 Prozent auf 206.300 Euro. Besonders bemerkenswert ist, dass in 2024 nicht mehr sechs, sondern nur noch vier Bezirke unter der Schwelle von 200.000 Euro liegen.
Darüber hinaus zeigt sich ein spannendes Bild bei der Verteilung der Kaufpreise: Die günstigsten Wohnungen fanden sich in und um Steyr, wo jede vierte Wohnung weniger als 101.746 Euro kostete. Im Gegensatz dazu wurden in Freistadt die höchsten Preise registriert, mit 342.300 Euro für jede vierte verkaufte Wohnung—eine Steigerung von 22,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Diese erschreckenden Zahlen erfordern sicherlich weitere Analysen, um die Gründe für diesen starken Rückgang und die regionalen Unterschiede zu verstehen. Experten betonen, dass sowohl wirtschaftliche Faktoren als auch Veränderungen im Angebot und in der Nachfrage eine Rolle spielen könnten. Eine umfassende Übersicht über die Entwicklungen und die Gründe hinter diesen Trends bietet der aktuelle Bericht auf volksblatt.at.