Steyr-Land

Schweden bereitet sich auf mögliche Kriegsgefahr vor: Was jetzt zu tun ist

"Alarm in Schweden: Wegen des Ukraine-Kriegs ruft die Regierung alle Bürger zur Vorbereitung auf einen möglichen Krieg im eigenen Land auf!"

In Schweden herrscht eine bemerkenswerte Alarmbereitschaft: Die Bevölkerung wird aufgefordert, sich auf einen möglichen Krieg vorzubereiten. Diese ernsthafte Warnung ist eine direkte Folge des sich zuspitzenden Konflikts in der Ukraine. Wie konkret sieht diese Vorbereitung aus und wie groß ist die Bedrohung?

In einer aktuellen Ausgabe von „Lilla Aktuellt“, einem Nachrichtenformat des schwedischen Fernsehens SVT für Jugendliche, wurde am 10. Januar die Thematik eines möglichen Krieges in Schweden behandelt. Dies geschah in Reaktion auf Besorgnis unter Minderjährigen, die durch Falschinformationen in sozialen Medien verstärkt wurde. Mats Knutson, ein innenpolitischer Kommentator, beruhigte die Gemüter und erklärte: „Ein Krieg wird nicht morgen oder nächste Woche ausbrechen. Aber es ist wichtig zu verstehen, dass die Welt nicht nur freundlich ist. Die Situation in unserer Region hat sich verschärft.“

Vision der Zivilen Verteidigung

Schwedens Minister für zivile Verteidigung, Carl-Oskar Bohlin, hat klare Worte gefunden: „Es kann Krieg in Schweden geben.“ Er forderte die Bürger auf, aktiv zur Stärkung der zivilen Verteidigung beizutragen. Die Zivilpflicht wurde wieder aktiviert, und Maßnahmen zur Weiterbildung für Zivilpflichtige wurden angekündigt. 500.000 Menschen sollen in die nationale Kriegsorganisation eingebunden werden. Die Regierung investiert 385 Millionen Schwedische Kronen, etwa 33 Millionen Euro, in Schutzbunker, eine gesicherte medizinische Versorgung und Cybersecurity.

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Die Verantwortung liegt nun auch bei den Behörden, die überprüfen müssen, welche Aufgaben in Krisensituationen erfüllt werden können. Konkrete Maßnahmen include die Schaffung von Notfallstrategien in den kleinsten Verwaltungseinheiten Schwedens, den Kommunen. Überlegungen zur Verbesserung der privaten Vorratshaltung in Haushalten und die Mitgliedschaft in freiwilligen Verteidigungsorganisationen stehen ebenfalls auf der Agenda.

Diese Maßnahmen sind nicht neu. Bereits 2018 wurde eine Broschüre an alle Haushalte verteilt, die Tipps zur Krisenvorsorge gab. Darin finden sich Ratschläge zum Umgang mit Stromausfällen, der Notwendigkeit von Bargeldreserven und der Planung ohne Telekommunikation – Ratschläge, die in einem stark digitalisierten Land wie Schweden als ungewöhnlich erscheinen.

Von der Geschichte lernen

Schweden hat seine sicherheitspolitischen Überlegungen seit dem Jahr 2014 grundlegend überarbeitet. Während des Kalten Krieges war eine militärische Bedrohung allgegenwärtig, doch nach dem Zerfall der Sowjetunion geriet diese Angst in Vergessenheit. Nach Jahrzehnten des Friedens ist es für viele Schweden schwer vorstellbar, dass das Land in einen bewaffneten Konflikt verwickelt werden könnte. Dennoch sind umfangreiche Vorbereitungen notwendig, um die nationale Verteidigung zu gewährleisten.

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Der Beitritt zur NATO am 7. März 2024 markierte eine wichtige Wende. Im selben Jahr fand das größte NATO-Manöver seit dem Kalten Krieg, „Steadfast Defender“, statt, an dem 90.000 Soldaten aus 32 Nationen beteiligt waren. Dieses Manöver zielte darauf ab, die Sicherheit der arktischen Region zu gewährleisten und logistische Abläufe zu trainieren.

Bohlin hat die Notwendigkeit betont, die Vorbereitungen zu beschleunigen. „In der momentanen Lage müssen alle verstehen, dass unsere wertvollste Ressource die Zeit ist“, erklärte er. Sein Bild spricht Bände: „Wenn ich nachts wach liege, halte ich es für notwendig, dass wir schneller handeln.“ Die schwedische Öffentlichkeit zeigt Interesse: Eine Umfrage des Forschungsinstituts FOI zeigt, dass die Mehrheit der Bevölkerung die militärische und zivile Verteidigung als wichtig erachtet.

Die Sicherheitslage hat außerdem zu einem Anstieg feindlicher Aktivitäten im schwedischen Raum geführt. Die militärische Nachrichtenagentur spricht von einer Zunahme der Spionagetätigkeiten, insbesondere im Norden des Landes. Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen wie Energieunternehmen sind ebenfalls an der Tagesordnung. Am 29. April musste Finn­air sogar den Flugverkehr nach Tartu aufgrund von GPS-Störungen einstellen, die als hybride Kriegsführung identifiziert wurden.

Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die schwedische Gesellschaft, siehe die aktuelle Berichterstattung auf militaeraktuell.at.

Quelle/Referenz
militaeraktuell.at

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