Eine Delegation unter der Leitung von Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger hat kürzlich Rom besucht, um sich über die Herausforderungen und Lösungen in der Lebensmittelversorgung unter veränderten Klimabedingungen auszutauschen. Diese Reise umfasste wichtige Expertengespräche und Besuche bei Institutionen wie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) sowie beim World Food Programme (WFP) und einem innovativen Aquaponik-Unternehmen.
Der Aufenthalt in Rom war für die Teilnehmer nicht nur informativ, sondern auch wegweisend für zukünftige Strategien zur Sicherstellung der Lebensmittelversorgung. Besonders der Besuch bei der FAO war entscheidend, da hier Experten unter der Leitung von FAO-Generaldirektor QU Dongyu verschiedene Projekte präsentierten, die sich mit dem Kampf gegen Hunger und Armut beschäftigen. Die FAO, gegründet 1945, hat die Aufgabe, Länder bei der Entwicklung von Strategien zu unterstützen, die eine nachhaltige Landwirtschaft fördern und die natürlichen Ressourcen schonen. „In Österreich wie auch in der gesamten EU ist die Ernährungssicherheit dank hoher Selbstversorgungsgrade gewährleistet“, erklärte Langer-Weninger. Um diese Autonomie auch in der Zukunft zu sichern, sei es wichtig, heimische Landwirtschaftsbetriebe zu stärken.
Die Rolle der Wälder
Die FAO hebt die Bedeutung der Wälder für die Ernährungssicherheit hervor. Diese Ökosysteme bieten weit mehr als nur Holz; sie sind entscheidend für den Schutz der Umwelt. „Ein integrierter Ansatz, der die verschiedenen Funktionen der Wälder berücksichtigt, ist notwendig“, betonte Langer-Weninger. Gerade in Oberösterreich arbeiten etwa 70.000 Menschen entlang der Wertschöpfungskette Wald, was die wirtschaftliche Relevanz dieses Sektors unterstreicht.
Interessant für die Delegation war auch das Mountain Partnership, eine globale Allianz unter FAO, die sich für die nachhaltige Entwicklung von Bergregionen einsetzt. Diese Initiative zielt darauf ab, die Lebensqualität in diesen Gebieten zu verbessern, indem sie Projekte zur Armutsbekämpfung und zur Förderung der Ernährungssicherheit unterstützt.
Hungerbekämpfung im Fokus des WFP
Die Diskussion über Ernährungssicherheit wurde vom Director of Innovation des World Food Programme, Dominik Heinrich, weiter vertieft, der das WFP als die größte humanitäre Organisation der Welt bezeichnete. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, Hunger zu bekämpfen und Hilfsmaßnahmen in Krisengebieten anzubieten. Die Organisation ist in über 80 Ländern aktiv und versorgt Millionen von Menschen, die unter den Auswirkungen von Konflikten und Naturkatastrophen leiden. Dies geschieht durch Lebensmittelhilfe sowie durch Bargeldgutscheine, die den Betroffenen helfen, lokale Märkte zu unterstützen und ihre Grundbedürfnisse zu decken.
Zu den weiteren Zielen der WFP gehört die langfristige Verbesserung der Ernährungssituation der Menschen, die besonders von Nahrungsmittelunsicherheit betroffen sind. Diese Initiativen sind entscheidend, um den direkten Auswirkungen von Hunger auf die betroffenen Bevölkerungsgruppen entgegenzuwirken.
Technologien und der Blick von oben
Ein weiterer Höhepunkt der Reise war der Besuch der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in Frascati, wo die Delegation Einblicke in die Satellitentechnologie zur Umweltbeobachtung bekam. Die ESA bietet mit ihrem Copernicus-Programm, das weltweit größte Erdbeobachtungsprogramm, wertvolle Daten zur Analyse des Klimawandels und aller Umweltveränderungen. Diese Informationen unterstützen nicht nur Forscher, sondern sind auch entscheidend für politische Entscheidungen im Bereich Umwelt- und Klimaschutz.
Die Gespräche mit den Satellite-Experten verdeutlichten die Rolle, die moderne Technologie bei der Verfolgung der Nachhaltigkeitsziele spielt. Insbesondere die Nutzung von Satellitendaten kann dazu beitragen, klare und fundierte Entscheidungen in der Landwirtschaft und darüber hinaus zu unterstützen.
Innovative Landwirtschaft
Ein besonders faszinierendes Beispiel für moderne Landwirtschaft war die Aquaponik-Anlage „The Circle Food & Energy Solutions“ in Rom. Die Delegation lernte, wie diese nachhaltige Methode der Lebensmittelproduktion funktioniert, die Fischzucht und Pflanzenanbau kombiniert. In einem geschlossenen System werden die Abfälle der Fische als Nährstoffe für die Pflanzen verwendet, während die Pflanzen das Wasser reinigen. Diese umweltfreundliche Technik benötigt wenig Platz und Wasser und könnte eine Antwort auf die Herausforderungen der urbanen Landwirtschaft sein.
Solche Innovationen eröffnen wirtschaftliche Chancen und können gleichzeitig helfen, umweltfreundliche Praktiken zu fördern. Die Delegation aus Oberösterreich hat durch diesen Besuch wertvolle Eindrücke über die Verbindung zwischen Technologie, Umweltbewusstsein und Lebensmittelproduktion gewonnen.
Für weiterführende Informationen zu dieser wichtigen Delegationsreise und den präsentierten Projekten, besuchen Sie www.meinbezirk.at.