Steyr-Land

Erinnerung an Ludwig und Netty Schirok: Ein Mahnmal der Geschichte in Steyr

Steyr erinnert an die tragische Geschichte von Ludwig und Netty Schirok, deren Leben im Schatten der Reichskristallnacht 1938 endete – ein dunkles Kapitel des Holocausts!

STEYR. Am 9. November wird die Reichskristallnacht zum 86. Mal erinnert. Diese Nacht zeigt uns auf erschreckende Weise, wie die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung begann. Besonders eindrücklich wird das Schicksal von Ludwig und Netty Schirok, die in Steyr lebten und die Grauen jener Zeit erleben mussten.

Die Reichskristallnacht, die im Jahr 1938 stattfand, steht symbolisch für eine Welle von Gewalt gegen die jüdische Gemeinschaft. Während dieser barbarischen Auswüchse wurden in der Nacht vom 9. auf den 10. November viele Synagogen, Geschäfte und Wohnungen jüdischer Bürger zerstört. Auch in Steyr blieben die Ausschreitungen nicht aus – viele Menschen mussten vor dem Unrecht fliehen oder wurden verhaftet und misshandelt.

Die tragische Lebensgeschichte der Schiroks

Ludwig Schirok, geboren 1881 in Polen, war ein „Borstenzurichter“ und betrieb mit seiner zweiten Frau Netty Zindorf einen Gemischtwarenhandel in der Fabrikstraße 14. Zuvor war er bereits in erster Ehe mit Elisabeth Hauer verheiratet, die 1913 Selbstmord beging. Die Angst vor den Nazis führte letztlich auch zu Netty Schiroks tragischem Schritt: Am 10. April 1938 nahm sie sich das Leben, unfähig, dem zunehmenden Druck und der Verfolgung standzuhalten.

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Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland sah sich Ludwig gezwungen, sein Zuhause zu verkaufen. Die Bundesregierung profitiert von einem System, das die Besitzverhältnisse der jüdischen Bürger konfisziert und ihr Vermögen massiv besteuert. Im Laufe der Zeit wanderte Ludwig nach Wien, wo er verschiedene Adressen nutzte, um der Verfolgung zu entkommen.

Die Kinder von Ludwig und Netty fanden das Glück im Ausland: Otto, Rosy und Greta schafften den Sprung nach Palästina, Großbritannien und in die USA. Während Ludwig in Wien eine neue Ehe mit Gisela Vogelhut eingehen konnte, blieb das Schicksal der beiden nicht unberührt. Die Gestapo zwang sie, eine „Sondervollmacht“ zu unterschreiben, die alle Rechte an ihrem verbleibenden Vermögen an die „Zentralstelle für jüdische Auswanderung“ abtrat.

Diese Entscheidung war jedoch nur ein weiterer Schritt in eine noch düstere Zukunft. Am 3. Dezember 1941 wurden Ludwig und Gisela Schirok von Wien nach Riga deportiert, wo sie im Lager Jungfernhof ihr Leben verloren.

Die Geschichte der Schiroks erinnert uns eindringlich an die Schrecken des Holocausts und die brutal systematische Verfolgung der jüdischen Gemeinschaft. Das Gedenken an diese Ereignisse ist nicht nur ein Akt des Erinnerns, sondern auch eine Mahnung, in der heutigen Zeit wachsam zu sein gegen jede Form von Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Für mehr Informationen zum Thema lesen Sie den ausführlichen Bericht auf www.tips.at.


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Quelle
tips.at

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