Eine alarmierende Untersuchung zeigt, dass recyceltes Polyester in der Modeindustrie nicht die nachhaltige Lösung ist, die viele glauben. Laut einem Bericht der AK Oberösterreich wurden Kleidungsstücke von renommierten Marken wie H&M, C&A, Primark und Mango getestet, die recyceltes Polyester verwenden. Die Ergebnisse sind erschreckend: Bei einer einzigen Wäsche können bis zu 9.500 Mikrofasern freigesetzt werden! Dies stellt nicht nur die Werbeaussagen der Marken in Frage, sondern verdeutlicht auch die ernsthaften Umweltprobleme, die mit der Nutzung von recyceltem Polyester verbunden sind, so ORF OÖ.
Der Test, durchgeführt in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt, belegte, dass Kleidungsstücke mit einem hohen Anteil an recyceltem Polyester ähnliche Mikroplastikwerte freisetzen wie neu produzierte Polyesterartikel. Die Konsumentenschützer kritisieren, dass die Modebranche hauptsächlich die Vorteile hervorhebt, wie die Reduktion des CO2-Ausstoßes und des Energieverbrauchs, ohne auf die umweltschädliche Mikroplastikfreisetzung hinzuweisen. Laut der AK sollten Konsumenten besser auf Naturfasern setzen und ihre Kleidung länger tragen, anstatt auf fragwürdige "nachhaltige" Alternativen zu vertrauen, die nicht wirklich recycelbar sind, wie die Arbeiterkammer Oberösterreich berichtete.
Ein weiteres Problem ist, dass recyceltes Polyester meist aus alten PET-Flaschen gewonnen wird, die theoretisch mehrfach wiederverwertet werden könnten. Sobald sie jedoch zu Kleidungsstücken verarbeitet sind, endet dieser Recyclingkreislauf in der Regel, da es kaum Verfahren gibt, um diese Fasern wieder in Polyester umzuwandeln. So wird Plastikmüll lediglich umgewandelt, wobei weiterhin Mikroplastik in die Umwelt gelangt. Der Trend zur Nutzung von recyceltem Polyester erweist sich als ein gefährlicher Irrweg für eine insgesamt nachhaltigere Modeindustrie, die dringend neue Ansätze braucht, um tatsächlich umweltfreundlich zu sein.
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