Österreichs Finanzbildung: Erfolgreiches Modell für Deutschland vorgestellt!

Frankfurt am Main, Deutschland - Finanzstaatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl präsentierte am 7. Juni 2025 in Frankfurt am Main zentrale Punkte der österreichischen Finanzbildungsoffensive. Diese Veranstaltung zeigt das internationale Interesse an Österreichs Ansatz zur Stärkung finanzieller Kompetenzen. Finanzbildung gilt als entscheidend für individuelle Lebensentscheidungen und wirtschaftliche Stabilität.
Die österreichische Finanzbildungs-Initiative beruht auf vier Pfeilern: der frühzeitigen Vermittlung von Finanzkompetenz, der Förderung nachhaltiger Finanzplanung, dem breiten Zugang zu hochwertiger Finanzbildung sowie der kontinuierlichen Weiterentwicklung durch Koordination und Evaluierung. Die Schwerpunkte für den Zeitraum bis 2026 wurden im Finanzbildungsrat Ende Mai weiter geschärft.
Strategische Entwicklung und Maßnahmen
Die Nationale Finanzbildungsstrategie wurde 2021 ins Leben gerufen, um den Aufholbedarf im Bereich der Finanzbildung zu adressieren. Basierend auf einer Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, der OECD und rund 50 weiteren nationalen Institutionen verfolgt die Strategie das Ziel, der gesamten Bevölkerung in Österreich zugutekommen. Über 180 qualitätsgesicherte Maßnahmen sind Teil dieser Strategie, unterstützt von einem Netzwerk aus Ministerien, Bildungs- und Forschungseinrichtungen, Unternehmen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen.
Diese Strategie bezieht sich auf acht Lebensphasen, in denen relevante Finanzentscheidungen getroffen werden müssen. Zu diesen Phasen zählen unter anderem Schule, Weiterbildung, erster Beruf, Arbeitsleben, erste große Anschaffung, Vorsorgen für die Zukunft, Familienleben und Ruhestand. Das digitale Finanzbildungsportal „Finanznavi“ fungiert dabei als zentrale Informationsplattform, die zielgruppenspezifische Inhalte und Selbsttests bietet.
Internationale Resonanz und Zusammenarbeit
Die Strategie soll inklusiver und wirksamer gestaltet werden, insbesondere durch eine stärkere Ansprache vulnerabler Gruppen, wie Frauen und Mädchen. Eibinger-Miedl merkte an, dass der Austausch mit anderen Ländern, wie Deutschland, zur Weiterentwicklung erfolgreicher Maßnahmen beitragen kann.
In Deutschland ist die OECD auf das Thema Finanzbildung eingegangen. Laut einer Bestandsaufnahme, die am 13. Mai 2024 veröffentlicht wurde, wird die Finanzkompetenz in Deutschland im internationalen Vergleich als gut bewertet, jedoch bestehen in bestimmten Bereichen und Bevölkerungsgruppen Lücken. Insbesondere Frauen und Menschen mit niedrigem Einkommen haben tendenziell ein geringeres Finanzwissen.
Empfehlungen und Herausforderungen
Der OECD-Bericht identifiziert fünf Themenfelder, die Handlungsbedarf für die nationale Finanzbildungsstrategie anzeigen: langfristiges Sparen und Altersvorsorge, Beteiligung am Kapitalmarkt, verantwortungsvolle Nutzung von Krediten, sichere Nutzung digitaler Finanzdienstleistungen sowie Sustainable Finance. Die kommende nationale Finanzbildungsstrategie in Deutschland wird die Empfehlungen der OECD berücksichtigen und im Herbst 2024 veröffentlicht. Die Finanzbildungsinitiativen müssen dabei zielgenauer bestimmte Bevölkerungsgruppen ansprechen und ihre Methoden verbessern.
Die Initiative zur Finanzbildung in Deutschland, die im März 2023 von Bundesfinanzminister Christian Lindner und Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger ins Leben gerufen wurde, wird ebenfalls als wichtiger Schritt in die Richtung gesehen, die Finanzkompetenz in der Bevölkerung zu steigern und Herausforderungen aktiv anzugehen.
Insgesamt zeigt die österreichische Finanzbildungsstrategie sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene ein starkes Engagement, um die finanzielle Bildung nachhaltig zu verbessern und die Bevölkerung in ihren finanziellen Entscheidungen zu unterstützen. Die Ergebnisse dieser Initiativen werden mit Spannung beobachtet, während der Dialog und die mögliche Zusammenarbeit zwischen den Ländern fortgesetzt werden.
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Ort | Frankfurt am Main, Deutschland |
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