Im Waldviertel tobt ein heftiger Streit über die Entwicklung des öffentlichen Verkehrs, insbesondere die Veränderungen, die aufgrund der neuen Fahrpläne von NÖVOG (Niederösterreichische Verkehrsorganisationsges.m.b.H.) in der Region umgesetzt werden. Dieser Schlagabtausch zwischen den politischen Lagern zeigt, wie tief die Gräben bei der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur sind. Politische Vertreter beider Seiten drängen darauf, dass es an der Zeit ist, konkrete Schritte zu unternehmen, um die Mobilität der Bürger zu verbessern.
Der Vizebürgermeister von Waidhofen/Thaya, Herr Litschauer, kritisiert scharf, dass die bisherigen Bemühungen der FPÖ und des Landesrates wenig greifbare Ergebnisse gezeigt hätten. Insbesondere gebe es westlich von Horn in den Bezirken Waidhofen/Thaya, Gmünd und Zwettl keine signifikanten Fortschritte, was er als Ignoranz gegenüber den Bedürfnissen der Bevölkerung wahrnimmt. Er weist darauf hin, dass keine Fahrplandialoge organisiert wurden, um diese Themen direkt mit den Bürgern und Schulen zu besprechen.
Anschuldigungen der FPÖ
Die FPÖ kontert diese Vorwürfe vehement und betont, dass im Jahr 2023 bereits hunderte Gespräche mit Gemeinden und Schulen geführt wurden, um den öffentlichen Verkehr zu optimieren. Udo Landbauer, der Verkehrslandesrat, hebt hervor, dass die Rückmeldungen der Fahrgäste aktiv in die Fahrplangestaltung einfließen. "Wir arbeiten an einem laufend verbesserten Angebot im öffentlichen Verkehr für unsere Landsleute im Waldviertel", erklärt die FPÖ.
Ein weiteres wichtiges Thema, das im Rahmen dieser Kritik angesprochen wird, ist die geforderte "4-Städte-Bahn", die direkte Verbindungen zwischen den Bezirksstädten Gmünd, Horn, Waidhofen/Thaya und Zwettl ermöglichen soll. Während die Grüne Landtagsabgeordnete Silvia Moser auf die Notwendigkeit einer attraktiven Verbindung von Zwettl nach Linz hinweist, gibt es von der FPÖ das Argument, dass der öffentliche Verkehr im Waldviertel bereits 2019 erheblich verbessert wurde. Diese Verbesserungen beinhalten neue Busse, Taktverdichtungen und Umsteigeknoten.
Kritik am Umbau der Kamptalbahn
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die kritische Diskussion um den Umbau in Sigmundsherberg. Walter Kogler-Strommer, ein grüner Vertreter, kritisiert, dass der Umbau statt einer dringend benötigten Verlängerung der Kamptalbahn nach Göpfritz und Schwarzenau stattfindet. Seiner Meinung nach wäre es viel effektiver, kostengünstige Direktverbindungen zu schaffen.
Die FPÖ hingegen gibt an, dass ab dem 15. Dezember 2024 insgesamt rund 321 konkrete Verbesserungen im Regionalbusbereich in Niederösterreich umgesetzt werden sollen. Diese Neugestaltung umfasst auch über 200 Maßnahmen nur im Waldviertel. Ein Beispiel dafür ist die Verknüpfung der Linie 762 mit der Linie 175 in Waidhofen an der Thaya, um Fahrgästen einen nahtlosen Übergang nach Wien zu ermöglichen.
Die komplexe Lage verdeutlicht, dass sowohl die Grüne Partei als auch die FPÖ unterschiedliche Prioritäten haben, was die Verkehrsinfrastruktur im Waldviertel angeht. Während die einen eine umfassende Modernisierung und bequeme Anbindungen fordern, sehen die anderen Fortschritte in den aktuellen Maßnahmen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema kann der Artikel auf www.meinbezirk.at nachgelesen werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Zukunft entwickeln wird und ob die unterschiedlichen Ansprüche der Parteien in Einklang gebracht werden können.
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