Am vergangenen Samstag versammelten sich zahlreiche mutige Besucher am Sportplatz in Putzleinsdorf, um dem schaurigen Spektakel des Perchtenlaufs beizuwohnen. Um 18 Uhr begann der nächtliche Umzug, wobei die kühleren Temperaturen und das einbrechende Dunkelheit eine atmosphärische Kulisse für die jungen und alten Zuschauer boten. Mit einem ohrenbetäubenden Kettengerassel und dem immer lauter werdenden Glockenläuten öffnete sich das Höllentor und gab den schaurigen Wesen, darunter Perchten, Krampusse und Teufel, Zugang zur Bühne der Dunkelheit. Die Veranstaltung zog nicht weniger als 23 Gruppen an, die den Platz in ein schauriges Spektakel verwandelten.
Mit einer beeindruckenden Vielfalt an gruseligen Masken und Kostümen schafften die Teilnehmer eine angespannte, aber auch faszinierende Stimmung, die Gänsehaut bei den Zuschauern auslöste. Durch die herbstliche Finsternis schwebten diese gespenstischen Gestalten und versprühten mit ihrem Lärm und ihren effektreichen Auftritten eine Faszination, die viele dazu brachte, sich dem Geschehen näherzubringen.
Tradition und Brauchtum
Die traditionellen Perchten haben ihre Wurzeln in alten Bräuchen, die darauf abzielen, die dunklen Geister, die in der langen Dunkelheit des Winters hausen, zu vertreiben. Früher glaubte man, dass die Bevölkerung sich mit Lärm und Krawall zur Wehr setzen muss, um das Böse abzuschrecken. Diese Tradition wurde an diesem Abend lebendig, als die "gehörnten Gesellen" mit lauten Rasseln und Ketten durch die Nacht geisterten. Die Atmosphäre war von einem unglaublichen Spektakel geprägt, bei dem die Mysterien des Winters und die Furcht vor den Geistern salonfähig gemacht wurden.
Mit einer Kombination aus speziellem Rauch und dem charakteristischen Glockengeläute versuchten die Gruppen, die dämonischen Präsenz in die Flucht zu schlagen. Die beabsichtigte Wirkung war ein unheimlicher Lärm, genau richtig, um das Böse zu vertreiben und gleichzeitig die Zuschauer in seinen Bann zu ziehen.
Familienfreundlicher Spaß
Besonders hervorzuheben war der Auftritt der Ameisberger Turmteifön, die mit kindgerechten Darbietungen und weniger gruseligen Masken glänzten. Ihr Ansatz, die Kinder nicht zu ängstigen, zahlte sich aus, und zahlreiche kleine Zuschauer bewegten sich mutig in Richtung der schaurigen Gestalten, die ihnen sogar freundlich begegneten. Ein kleiner Teufel ging so weit, ein Mädchen auf den Arm zu nehmen, was die Herzen der Anwesenden zum Schmelzen brachte.
Das fröhliche Beisammensein endete mit vielen begeisterten Kinderlachen und Erinnerungsstücken in Form von leicht rußgeschwärzten Gesichtern, Zeichen ihrer Nähe zu den wild gewordenen, aber trotzdem herzlichen Perchten. Der Leitspruch der Ameisberger Turmteifön fasst ihre Mission treffend zusammen: „Böse wie die Hölle, aber ich brauche immer noch Kuscheleinheiten.“
Der Perchtenlauf in Putzleinsdorf war nicht nur ein bemerkenswerter kultureller Beitrag, sondern auch eine Feier von Gemeinschaft und Tradition. Ein Erlebnis voller Magie und Spannung, das sowohl großen als auch kleinen Zuschauern in Erinnerung bleiben wird. Mehr Details zu dieser Veranstaltung findet man in einem aktuellen Bericht auf www.meinbezirk.at.
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