Ried

Schnelle Hilfe bei Schlaganfall: Das neue Fast Lane -System im Innviertel

"Schlaganfall im Innviertel? Das neue Pilotprojekt „Fast Lane“ sorgt dafür, dass Patienten jetzt blitzschnell behandelt werden – und das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried steht bereit!"

In Österreich ist der Schlaganfall eine der häufigsten Todesursachen und eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit, da er oft bleibende Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann. Jährlich sind es in etwa 20.000 bis 25.000 Menschen, die in Österreich von einem Schlaganfall betroffen sind. Besonders hervorgehoben wird hier das Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Ried, das als Schwerpunktkrankenhaus fungiert und eine spezialisierte Stroke Unit hat.

Eine Stroke Unit ist eine spezielle Abteilung, die sich auf die sofortige Behandlung von Schlaganfallpatienten spezialisiert hat. Hier arbeiten fachkundige Ärzte aus verschiedenen Bereichen wie Neurologie und Kardiologie zusammen, um schnellstmöglich die notwendige medizinische Versorgung zu gewährleisten.

Pioneering „Fast Lane“-Projekt im Innviertel

Um die Behandlung von Schlaganfallpatienten zu beschleunigen, wurde in der Region Innviertel ein innovatives System namens „Fast Lane“ eingeführt. Dieses Vorankündigungssystem wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Roten Kreuz und dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern entwickelt, um sicherzustellen, dass bereits beim Eintreffen der Patienten im Krankenhaus sämtliche Vorbereitungen getroffen sind.

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Anhand einer Telefonkonferenz zwischen der Rettungsleitstelle und den Fachärzten des Krankenhauses werden umfassende Informationen über den Zustand des Patienten übermittelt. So kann das Krankenhaus bereits im Vorfeld reagieren, was zu einer erheblichen Zeitersparnis führt.

Im ersten Jahr nach der Implementierung des „Fast Lane“-Projekts wurden über 50 Prozent der Patienten, die eine akute Therapie benötigten, vorab angekündigt. Dies führte zu einer Reduktion der durchschnittlichen Zeit von 51 Minuten bis zur Einleitung der entscheidenden Lysetherapie auf nur noch 26 Minuten. Diese beeindruckende Verbesserung macht das Innviertel zu einem Vorreiter auf nationaler und internationaler Ebene für schnellen Zugang zur Schlaganfalltherapie.

„Time is Brain – denn pro Minute Wartezeit sterben zwei Millionen Nervenzellen ab“, erklärte Prim. Prof. Dr. Andreas Kampfl, der die Neurologie im Krankenhaus leitet. Diese Dringlichkeit verdeutlicht, wie wichtig schnelle und präzise medizinische Maßnahmen im Akutfall sind.

Erkennung und Symptome eines Schlaganfalls

Ein Schlaganfall kann plötzlich und ohne Vorwarnung auftreten. Zu den häufigsten Symptomen gehören Sehstörungen, Sprachprobleme, Lähmungen und starke Kopfschmerzen. Um schnell zu handeln, können auch Laien den sogenannten FAST-Test durchführen, um ein mögliches Schlaganfallrisiko zu erkennen.

  • Face (Gesicht): Lässt die Person ein Lächeln zu? Ein hängender Mundwinkel könnte auf eine Halbseitenlähmung hinweisen.
  • Arms (Arme): Kann die Person beide Arme nach oben heben? Ein sinkender Arm deutet auf eine Lähmung hin.
  • Speech (Sprache): Kann die Person einen einfachen Satz nachsprechen? Verwaschenes Sprechen kann auf Sprachstörungen hinweisen.
  • Time (Zeit): Wenn Symptome erkannt werden, sollte umgehend der Notruf 144 gewählt werden.

Sobald der Notruf ausgelöst wird, sind Rettungsteams sofort im Einsatz, und die Vorbereitungen im Krankenhaus beginnen, noch bevor der Patient eintrifft. Dies maximiert die Effizienz und minimiert die Zeitverluste bei der Behandlung.

Die Diagnosestellung und Behandlungsplanung erfolgt sofort nach dem Eintreffen des Patienten. Die Ärzte führen eine klinische Untersuchung durch und entscheiden in Bezug auf die passende Therapie, die je nach Schlaganfalltyp unterschiedlich ist – ob die Therapie ein Blutgerinnsel betrifft oder eine chirurgische Intervention bei Blutungen notwendig ist.

Das Projekt „Fast Lane“ wird nicht nur in Ried geschätzt, sondern könnte bald auch auf andere Krankenhausstandorte in Oberösterreich ausgeweitet werden. „Wir erhoffen uns, dass auch andere Einrichtungen von unserem Erfolg profitieren können und somit die gesamte Patientenversorgung im Land verbessern“, so Mag. Johann Minihuber, Geschäftsführer der Klinik.

Um das Risiko eines Schlaganfalls zu minimieren, müssen neben den akuten Maßnahmen auch präventive Strategien verfolgt werden. Ein gesunder Lebensstil, wie Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung können das Schlaganfallrisiko dramatisch senken.

Insgesamt sind die Fortschritte, die durch das Pilotprojekt im Innviertel erzielt wurden, ein großer Schritt in der Schlaganfallbehandlung. Schnelle Reaktionen und gut gelaunte interdisziplinäre Zusammenarbeit sind Schlüssel für eine verbesserte Patientenversorgung, wodurch die Lebensqualität von Betroffenen nachhaltig gesteigert werden kann. Für weitergehende Informationen zu dieser Thematik empfiehlt sich ein Blick in innviertelaktuell.at.

Quelle/Referenz
innviertelaktuell.at

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