Das österreichische Frauen-Fußball-Nationalteam steht vor einer entscheidenden Partie auf dem Weg zur dritten Teilnahme an einer EM in Folge. Am Freitag um 18 Uhr (live auf ORF 1) wird das Play-off-Hinspiel gegen Slowenien in Koper ausgetragen. Dabei geht das Team von ÖFB-Trainerin Irene Fuhrmann als klarer Favorit in die Begegnung, da es aktuell auf Platz 17 der Weltrangliste steht, während Slowenien auf dem 40. Platz rangiert.
Für Fuhrmann ist dieses Match besonders bedeutend, da sie ihre 50. Partie an der Seitenlinie des Nationalteams leiten wird. Sie betont den Wunsch, sich für das Rückspiel in Ried eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten. „Der komplette Fokus liegt darauf, dass wir uns ideell eine gute Grundlage schaffen. 50 Spiele sind ein Ausdruck der schnellen Zeit“, reflektierte die 44-Jährige über ihre Zeit im Amt.
Herausforderungen und Erwartungen
Die Trainerin hat viel Positives aus ihrer Amtszeit mitzunehmen, darunter das Erreichen des EM-Viertelfinales 2022. Trotzdem bleibt der Druck hoch, da das Team erneut an seiner Qualifikationsfähigkeit arbeiten muss. „Wir haben uns den Anspruch gesetzt, erneut zur EM zu fahren, deshalb müssen wir jetzt liefern“, so Fuhrmann. Die Leistung auf dem Spielfeld wird entscheidend sein.
Fuhrmann äußerte sich positiv über ihre Spielerinnen und hofft, dass sie befreit aufspielen werden: „Wenn sie das tun, bin ich mir sicher, dass wir ein positives Ergebnis erzielen können.“ Sie rechtfertigt dies damit, dass die slowenische Mannschaft nicht nur defensiv aufgestellt sein wird, sondern auch offensiv aktiv in den Zweikämpfen auftreten könnte. „Sie können uns Schwierigkeiten bereiten, wenn wir im Umschaltspiel nicht konzentriert sind“, warnte sie.
Besonders Augenmerk gilt der slowenischen Spielerin Lara Prasnikar, die für ihre starke spielerische Qualität bekannt ist. Fuhrmann sagt: „Sie hat ein ausgezeichnetes Ballgefühl und hohe Abschlussfähigkeiten.“ Prasnikar spielt derzeit bei Eintracht Frankfurt und ist eine wertvolle Stütze im Nationalteam.
Ein weiterer Aspekt, der das Spiel spannend macht, sind die Spielerinnen, die auf beiden Seiten bekannt sind. In der ÖFB-Auswahl kehrt die genesene Sarah Zadrazil zurück, während im Abwehrbereich einige Verletzungen zu beklagen sind. So fallen Laura Wienroither, Katharina Naschenweng und Katharina Schiechtl aus, und Celina Degen steht ebenfalls nicht zur Verfügung. „Das ist eine sehr spezielle Situation“, erklärt Fuhrmann.
Die Mannschaft hat Vorbereitungen getroffen, um mit den Herausforderungen umzugehen. Die genaue Startaufstellung wurde jedoch noch nicht veröffentlicht. Fuhrmann hat Vertrauen in ihre verbleibenden Spielerinnen: „Die, die da sind, werden ihr Bestes geben.“ Ein großes Ziel für das Team bleibt es, nach 14 Partien, in denen sie stets mindestens ein Gegentor hinnehmen mussten, wieder zu null zu spielen.
Um dies zu erreichen, müssen die Spielerinnen sowohl offensiv als auch defensiv die persönlichen Duelle gewinnen. Marie-Therese Höbinger erklärte: „Wir wollen das Spiel kontrollieren und das Momentum auf unsere Seite ziehen sowie unsere Ausgangslage durch ein gutes Ergebnis erleichtern.“
Die Witterungsbedingungen scheinen günstig für das Match zu sein, nachdem an den Tagen zuvor starke Regenfälle zu erwarten waren. Höbinger erwähnt, dass der Platz aufgrund der Witterung tief und sandig sein könnte, was dem Team aber nicht fremd ist. Zudem wird das Spiel atmosphärisch nicht als „Hexenkessel“ wahrgenommen, da der slowenische Verband mit etwa 1.000 Fans rechnet.
Die Begegnung wird nicht nur spannend im Hinblick auf die sportlichen Leistungen, sondern auch durch den Einsatz des Video Assistant Referees (VAR), der in den EM-Qualifikationsmatchen bisher nicht verwendet wurde. Das Rückspiel findet dann am Dienstag um 18 Uhr in Ried statt, und die Erwartungen sind hoch.