In Aurolzmünster hat Petra Lobmeier (54) eine bemerkenswerte Karriere als Freie Rednerin gestartet, die sich durch Empathie und ein starkes Gespür für Menschen auszeichnet. Nach drei Jahrzehnten in einer Sozialorganisation hat sie den Schritt gewagt, auch für Feste und vor allem für Trauerfeiern gebucht zu werden. Denn diese zeremoniellen Abschiede sind ihr besonders wichtig und liegen ihr am Herzen.
Die diplomierte Freie Rednerin weiß, dass Trauerfeiern eine wertvolle Gelegenheit sind, um das Leben der Verstorbenen zu würdigen. Sie hat früh damit begonnen, Lebensläufe für Verstorbene zu schreiben. „Trauerfeiern zu gestalten ist eine schöne und wertvolle Arbeit. Die Angehörigen müssen das Gefühl haben, dass der Verstorbene seinen letzten Auftritt hat“, erzählt sie. Ihr Ansatz besteht darin, den Verstorbenen in den Mittelpunkt zu stellen und das Besondere an ihrem Leben zu betonen.
Vorbereitung und Erstgespräch
In der Regel wird Lobmeier vom Bestatter angefragt, manchmal nehmen jedoch auch die Angehörigen direkt Kontakt mit ihr auf. Bei der Vorbereitung auf die Trauer-Zeremonie bietet sie einen speziellen Fragebogen an, der den Hinterbliebenen hilft, über den Verstorbenen nachzudenken. Viele empfinden dies als sehr hilfreich, um in Ruhe ihre Gedanken und Erinnerungen zu ordnen. „Es ist oft berührend für die Menschen, wenn sie über den Verstorbenen erzählen können“, erklärt sie. Nach dem ersten Gespräch steht Lobmeier meist schon am Tag nach dem Tod bei der Familie, um das persönliche Trauergespräch zu führen und das notwendige Material für die Trauerfeier zu sammeln.
„Der Verstorbene steht im Mittelpunkt“, betont sie. Sie erzählt dessen Lebensgeschichte, einschließlich der wichtigen Stationen im Leben: Schule, Jugend, Familie und Hobbys werden zur Sprache gebracht. Für Lobmeier ist es entscheidend, dass der Abschied würdevoll gestaltet wird, was ihre größte Leidenschaft und ihr Anspruch ist.
Gestaltung der Trauerfeier
Eine Freie Trauerfeier ist nicht an einen vorgeschriebenen Ritus gebunden. Hier steht die persönliche Lebensgeschichte des Verstorbenen im Vordergrund, ergänzt durch Anekdoten und frohe Erinnerungen. Angehörige haben die Möglichkeit, Briefe, Gedanken oder Wünsche mitzugeben. „Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sich zu verabschieden – mit Erde, Früchten aus dem eigenen Garten, mit Briefen, die am Grab verbrannt werden, oder Geschichten und Gedichten, die der Verstorbene gemocht hat“, erläutert Lobmeier.
Lobmeier, die auch als Lebens- und Sozialberaterin tätig ist, weiß um die Bedeutung einer würdevollen Verabschiedung für die Trauerarbeit. „Man muss das, was man tut, mit großer Leidenschaft tun“, beschreibt sie ihre Einstellung zu der Aufgabe. „Wenn ich jemanden bestatte, dann ist das eine Ehre.“ Sie gestaltet auch Lebensläufe bei katholischen Beerdigungen und trägt diese vor, was zeigt, dass immer mehr Menschen eine Freie Trauerfeier wünschen, selbst wenn sie einer Konfession angehören.
„Abschied nehmen, loslassen und etwas zu Ende bringen, sind Themen, die die Menschen ein Leben lang beschäftigen“, sagt die Trauerrednerin. Sie sieht sich als Wegbegleiterin und steht den Angehörigen zur Seite, um in schwierigen Zeiten einen unterstützenden Beistand zu leisten. „Ich gehe ein Stückchen mit ihnen“, erklärt Lobmeier, „denn das Leben hinterlässt Spuren, und es ist mir wichtig, diese sichtbar zu machen.“ Ihre Arbeit trägt dazu bei, dass die Liebe und die Erinnerungen an die Verstorbenen in der Trauerfeier einen wichtigen Platz finden. Mehr über ihre Philosophie und den Ansatz kann man in einem Artikel auf www.tips.at nachlesen.
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