Im Rahmen der Veranstaltung „10 Tage der psychischen Gesundheit“ fand am Donnerstag-Nachmittag ein Begegnungsfest in Perg statt, organisiert von pro mente OÖ. Bei dieser Feier wurden gleich drei bedeutende Jubiläen gewürdigt: 60 Jahre pro mente OÖ, 30 Jahre psychosoziale Beratungsstelle in Perg sowie 25 Jahre teilbetreutes Wohnen in der Region. Diese Erfolge wurden mit einem Tag der offenen Tür gefeiert, bei dem Besucher einen Einblick in die umfassende Arbeit der Einrichtung erhielten.
Clemens Schaurhofer, Teamleiter in Perg, erklärte während der Veranstaltung, dass zwischen 25 und 30 Prozent der Menschen irgendwann in ihrem Leben an einer psychischen Erkrankung leiden. Besorgniserregend sei dabei, dass rund die Hälfte von ihnen niemals professionelle Unterstützung in Anspruch nimmt. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Angebote zu schaffen und auf die Thematik aufmerksam zu machen.
Die Vorteile des teilbetreuten Wohnens
Das Konzept des teilbetreuten Wohnens richtet sich gezielt an Menschen, die temporär oder dauerhaft Unterstützung suchen. In Perg werden rund 40 Personen in einer Tagesstruktur betreut, und es stehen sechs Wohnplätze zur Verfügung. Ziel dieser Initiative ist es, den Bewohnern ein selbstständiges Leben zu ermöglichen und Einsamkeit vorzubeugen. Die mobile Betreuung im Bezirk Perg stellt sicher, dass die Hilfe auch außerhalb der festen Einrichtung verfügbar ist. In der Werkstatt werden zudem Produkte, wie Geschenkartikel, hergestellt, die im Shop erworben werden können. Die Arbeit in der Küche hat für die Klienten eine ebenso große Bedeutung.
Gemeinschaft und Unterstützung
Zur Bedeutung solcher Feierlichkeiten äußerte sich auch Pergs Bürgermeister und Landtagsabgeordneter Anton Froschauer. Er betonte die Notwendigkeit von Initiativen, die niemanden zurücklassen und den sozialen Zusammenhalt stärken. Thomas Kriechbaumer, Regionalleiter von pro mente OÖ für das Mühlviertel, unterstrich diese Ansichten und hob hervor, wie wichtig es ist, untereinander in Kontakt zu treten, besonders in den aktuell herausfordernden Zeiten. Zusätzlich wurde beim Fest das neue „proMobil“ vorgestellt, ein Projekt zur Sensibilisierung für das Thema psychische Gesundheit.
Diese Veranstaltung war nicht nur eine Feier, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Förderung des Verständnisses und der Akzeptanz psychischer Erkrankungen in der Gesellschaft. Das Engagement von pro mente OÖ in der Prävention und die Schaffung von unterstützenden Strukturen sind für die Region von großer Bedeutung, insbesondere in Anbetracht der Zahlen, die darauf hinweisen, dass viele Menschen mit psychischen Problemen kämpfen, ohne dass sie Hilfe erhalten.
Alle, die an diesem Tag vorbeikamen, konnten sich über die verschiedenen Angebote informieren und erste Kontakte knüpfen, während das Team von pro mente OÖ die Gelegenheiten zur Diskussion und zum Austausch nutzte. Für weitere Informationen zu diesen Themen bietet der Artikel auf www.meinbezirk.at spannende Einblicke.