Am 25. November hisste die Stadt Perg erneut eine Fahne vor dem Stadtamt, um auf die internationale Kampagne "16 Tage gegen Gewalt an Frauen" aufmerksam zu machen. Diese Aktion wird jährlich durchgeführt und hat zum Ziel, auf die Problematik von Gewalt gegen Frauen und Mädchen hinzuweisen.
Die Vorsitzende der Frauenberatung Perg, Gertraud Jahn, verdeutlichte die ernsten Statistiken: In Österreich gab es bisher in diesem Jahr 27 Femizide. Diese tragischen Vorfälle seien jedoch nur ein Teil des Problems. Gabriele Schauer, Leiterin der Frauenberatung, erläuterte eindringlich, dass viele weitere gewalttätige Vorfälle unerwähnt bleiben und dass auch die Anzahl der Betretungs- und Annäherungsverbote im Bezirk Perg zugenommen hat.
Präventionsansätze und gesellschaftlicher Wandel
Ein entscheidender Schritt im Kampf gegen Gewalt ist die Prävention, worauf auch die aktuellen Initiativen hinweisen. Projekte wie "StoP" sollen dabei helfen, Gewaltprävention in Schulen und Kindergärten zu verankern und Männer in den Dialog einzubeziehen. Bürgermeister Anton Froschauer betonte, dass Gewalt an Frauen alle gesellschaftlichen Schichten betrifft und daher ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein gefördert werden muss.
Für Dagmar Engl von den Grünen ist es unabdingbar, dass in der Präventionsarbeit trotz knapper Mittel nicht eingespart wird. Erich Wahl (SP) äußerte sich erfreut über die Fortschritte im Frauenhaus im unteren Mühlviertel, das im Aufbau begriffen ist. Eine Veranstaltung, die auf großes Interesse stößt, ist der Vortrag "Wann ist ein Mann ein Mann" von Richard Schneebauer, der am 5. Dezember um 18 Uhr in der Konditorei Stöger stattfindet und kostenfrei besucht werden kann.
Hilfsangebote für Betroffene
Für Personen, die von Partnergewalt betroffen sind, gibt es verschiedene Hilfsangebote. Es ist wichtig, laut zu sein, damit Nachbarn alarmiert werden. Im Notfall kann die Polizei unter der Nummer 133 oder die Frauenhelpline unter 0800/222 555 kontaktiert werden. Betroffene sollten zudem einen Notfallkoffer mit wichtigen Dokumenten, Geld, Kleidung und Medikamenten packen und sich Personen ihres Vertrauens anvertrauen, denn Gewalt ist niemals die Schuld des Opfers.
Die Frauenberatung Perg ist ebenfalls eine Anlaufstelle, die Unterstützung bieten kann. Sie befindet sich in der Dr. Schoberstraße 23 in Perg und ist telefonisch unter 07262/54484 oder 0699/11331010 erreichbar. E-Mail-Anfragen können an office@frauenberatung-perg.at gerichtet werden.
Für weitere Informationen über Initiativen gegen häusliche Gewalt im Bezirk Perg sowie neue Herausforderungen wie Cyber-Gewalt ist eine Erkundung weiterer Quellen sinnvoll.Mehr dazu finden Sie auch hier.
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