In Micheldorf in Oberösterreich nimmt die Vorfreude auf das neue Sensen Museum weiter zu. Die Generalsanierung des historischen Gebäudes, die mit großer Intensität vorangetrieben wird, soll noch in diesem Jahr abgeschlossen sein. Ziel ist es, das Museum pünktlich zur Saison 2025 für Besucher zu öffnen. Martin Osen, der Obmann des Vereins Sensenschmiedemuseum, gibt an, dass viele der notwendigen baulichen Maßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt wurden.
Besonders bemerkenswert ist der ursprüngliche Plan, die Außenfassaden des Herrenhauses gemäß den historischen Vorgaben von 1829 wiederherzustellen. Dabei wurden historische Baustoffe aus der Region verwendet, um authentische Handwerkskunst zu schaffen. Ein erster wichtiger Schritt in diesem Prozess war die Sanierung der Außenanlagen, die im Mai startete. Dies war notwendig, um die Fundamentzonen der Gebäude anzupassen. „Wir legen Wert darauf, alles richtig zu machen“, sagt Osen und beschreibt den hohen Standard, den das Projekt verfolgt.
Ein wertvolles Erbstück: Die barocke Sonnenuhr
Ein Highlight der Restaurierungsarbeiten war die Rettung der barocken Sonnenuhr, die durch das Fresko des Heiligen Georg geschmückt ist. Die Restauratorin Andrea Gruber spricht von dramatischen Schäden, die sie im Rahmen ihrer Arbeiten behoben hat. Damit ist die Sonnenuhr für zukünftige Generationen gesichert, ein bedeutendes Stück Geschichte, das nun wieder erstrahlen kann.
Zudem wurde im gesamten Herrenhaus eine Temperierheizung eingebaut, die für die Erhaltung der Kunststücke optimale Bedingungen gewährleistet. Durch den Rückbau einer ehemaligen Wohnung konnte die Ausstellungsfläche vergrößert werden, was die Vielfalt der Exponate steigern wird.
Veranstaltungen und neue Dauerausstellung
Im ehemaligen Ross-Stall, der nun als beeindruckender, großer Raum gestalten wurde, stehen zukünftige Veranstaltungen an. Dieser Raum vermittelt eine Atmosphäre, die an die Zeit des früheren Besitzers Caspar Zeitlinger erinnert. Gleichzeitig sorgen die laufenden Restaurierungsarbeiten für eine neue Dauerausstellung, die im kommenden Jahr zur Eröffnung bereit sein soll. Osen kündigt an, dass die Besucher des Museums auf eine Zeitreise gehen können, die viele Parallelen zur heutigen Zeit aufweist.
Seit die Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege (GLD) vor zehn Jahren die Museumsgebäude übernommen hat, wurden über 7.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit in das Projekt investiert. Trotz der Herausforderungen, vor denen Museen in der Region stehen, bleibt der Verein trotz zahlreicher Schwierigkeiten optimistisch. Martin Osen betont, dass die Vereinsmitglieder in ihrer Freizeit an der Realisierung des Projekts arbeiten und keine Einkünfte erhalten. Ihre Leidenschaft und ihr Engagement stehen im Mittelpunkt der Bemühungen, das Museum zu revitalisieren.
Der gesamte Umbau wurde größtenteils aus eigenen Mitteln finanziert, einschließlich umfangreicher Erdbewegungen und der Restaurierung von gefährdeten Sammlungsstücken. Der Verein hat auch öffentliche Gelder erhalten, um das Gesamtvolumen von etwa 500.000 Euro mitzufinanzieren. Dies geschieht unter anderem durch ein LEADER-Projekt, Kulturförderungen des Landes und Unterstützung des Bundesdenkmalamts. Osen hebt hervor, dass dies eine erhebliche Hilfe für ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten ist und jedwede Form von Unterstützung dankend angenommen wird – sei es durch Spenden oder durch freiwillige Arbeitsleistungen.
„Wir sind auf die Mithilfe vieler angewiesen“, erklärt Osen und lädt alle Interessierten ein, sich aktiv einzubringen. Auch nach den Bauarbeiten werden helfende Hände gebraucht, egal ob bei der Gartenpflege oder der Unterstützung in der Inventarisierung der Sammlungen. Wer Interesse hat, kann sich gerne per E-Mail oder Telefon melden, um Teil dieses aufregenden Projekts zu werden und sich mit Geschichte zu umgeben.
Für weitere Informationen über die Entwicklungen im Sensen Museum Micheldorf, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.tips.at.
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