Im Bezirk Grieskirchen und im Bezirk Eferding hat eine aktuelle Erhebung der Arbeiterkammer erschreckende Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern ans Licht gebracht. Laut dem „Frauenmonitor 2024“ verdienen Frauen dort über ein Drittel weniger als ihre männlichen Kollegen. Die Zahlen zeigen eindeutig, dass sich der Geschlechterunterschied in der Bezahlung auch in der Region bemerkbar macht.
Frauen im Bezirk Grieskirchen erhielten im ersten Halbjahr 2024 ein monatliches Medianeinkommen von 2.163 Euro brutto, während die weiblichen Angestellten im Bezirk Eferding nur auf 2.052 Euro kamen. Dieser Unterschied von ungefähr 37 Prozent verdeutlicht die existierende Ungleichheit im Erwerbsleben. Für viele Frauen in der Region ist der Arbeitsalltag klar von Teilzeitarbeit geprägt, was diesen Einkommensunterschied erheblich beeinflusst.
Die Auswirkungen der Teilzeitarbeit
Im Bezirk Grieskirchen arbeiten nur 40,5 Prozent aller unselbständig beschäftigten Frauen in einem Vollzeitjob, im Bezirk Eferding sind es sogar nur 44,9 Prozent. Dies bedeutet, dass die Mehrzahl der Frauen in diesen Bezirken Teilzeitstellen einnehmen, was sich direkt auf ihr Gesamtgehalt auswirkt.
Darüber hinaus zeigen die Medianwerte ein besorgniserregendes Bild. Arbeiterinnen im Bezirk Grieskirchen verdienen monatlich etwa 1.975 Euro brutto, während weibliche Angestellte 2.339 Euro erhalten. Im Bezirk Eferding fallen die Werte sogar noch niedriger aus: 1.712 Euro für Arbeiterinnen und 2.556 Euro für Angestellte. Der Medianwert ist ein wichtiger Indikator, da er zeigt, dass die eine Hälfte der Frauen mehr und die andere Hälfte weniger verdient.
Wichtige Faktoren wie Teilzeitarbeit, unzureichende Kinderbetreuungsangebote und die ungleiche Bezahlung für gleichwertige Arbeit machen es für Frauen besonders schwierig, ein höheres Einkommen zu erzielen. Ein weiteres alarmierendes Zeichen ist der Equal Pay Day, der im Bezirk Grieskirchen heuer auf den 9. Oktober fiel. Ab diesem Datum arbeiten Frauen statistisch gesehen „gratis“ im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Im Bezirk Eferding lag dieser Tag sogar später, am 18. Oktober.
AK-Präsident Andreas Stangl forderte dringend Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Ungleichheiten. Er betont die Notwendigkeit eines umfangreichen Ausbaus der Kinderbetreuungseinrichtungen sowie eine gerechte Bezahlung für gleichwertige Arbeit. Um Pensionsgerechtigkeit zu erreichen, wird auch ein Aufwertungsfaktor für die Beitragsgrundlagen von Frauen gefordert, um die Benachteiligungen im Erwerbsleben nicht in die Rentenübertragung zu übertragen.