Eine etwas ungewöhnliche Veranstaltung fand am 7. Oktober im Gasthof Mayr in Pucking statt, organisiert vom Lions Club Pasching. Die Teilnehmer wurden eingeladen, eine Exkursion ins Darknet zu unternehmen, bei der sogar der Kauf eines Kilogramms Kokain demonstriert werden sollte. Dies sorgte für eine rege Diskussion und zwar nicht nur wegen des Themas, sondern auch aufgrund der Fachkenntnis des Referenten, Andreas Dengg, einem Experten des Cybercrime Competence Centers im Bundeskriminalamt Wien.
Obwohl die Einladung versprach, Einblicke in ein brisantes Thema zu geben, wollte Dengg gleich zu Beginn der Veranstaltung die Erwartungen dämpfen. Nach einer Stunde theoretischer Einführung, die einige Gäste als eher trocken empfanden, kam es zu dem praktischen Versuch: Er "kaufte" ein Kilogramm Kokain aus dem Darknet. Der Experte stellte jedoch klar, dass das Ganze nur zu Demonstrationszwecken diente und keinesfalls als tatsächlicher Kauf zu verstehen war.
Mythen und Realität im Darknet
Ein zentrales Thema des Abends war die Entlarvung gängiger Mythen über das Darknet. Dengg erklärte, dass nicht alles, was man sich vorstellen kann, dort erwerbbar ist, wie etwa Waffen oder Auftragsmorde. „Das Darknet hat ein Interesse daran, seine Kunden nicht zu gefährden“, so Dengg. Er führte aus, dass Verkäufer im Darknet stark abhängig von den Bewertungen ihrer Kunden sind, ähnlich wie bei bekannten Online-Marktplätzen.
Ein weiterer spannender Aspekt der Veranstaltung war der Erfahrungsbericht von Markus Manz, Geschäftsführer des Software Competence Centers Hagenberg. Er teilte die ergreifende Schilderung eines Cyberangriffs, der am 1. März 2022 auf seine Einrichtung verübt wurde. Die Angreifer forderten ein Lösegeld in Höhe von 300.000 Euro, was die Anwesenden nachdenklich stimmte über die Gefahren von Cyberkriminalität und den Ernst der Lage im Internet.
Durch diese Veranstaltung wurden die Teilnehmer nicht nur über die Strukturen des Darknets informiert, sondern auch auf die Risiken bestehenden Cyberkriminalität aufmerksam gemacht. Die engagierte Diskussion und die unmittelbare Erfahrung, die durch den Vortrag von Dengg und die Erzählungen von Manz ausgelöst wurden, haben vielen Anwesenden die realen Bedrohungen des virtuellen Raumes vor Augen geführt. Für immer mehr Menschen wird die vertraute Digitalwelt durch solche Einblicke zu einem Ort des Nachdenkens über Sicherheit und Verantwortung im Umgang mit modernen Technologien.
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