LINZ. Die Stadt Linz erstrahlt seit vergangener Woche in neuem Glanz dank zweier lebendiger Murals, die im Rahmen des Projekts „Migratory Birds“ des neu gegründeten Vereins „Farout Kunst Kollektiv“ entstehen. An der Realisierung des Projekts sind die Linzer Künstler Julia Heinisch und Frederic Sontag, bekannt als das Duo „Video.Sckre“, beteiligt. Ihr Ziel ist es, Kunst im öffentlichen Raum zu fördern und damit eine Verbindung zu internationalen Künstlern zu schaffen.
Mit der Idee, Linz zu einer „Mural City“ zu machen, treten sie in die Fußstapfen einer Vision, die schon seit Jahren in der Stadt herumschwirrt. Die ersten beiden Murals wurden von Künstlern eines bulgarischen Vereins umgesetzt, die von 10. bis 15. Oktober ihre Werke an den Wänden der Hauptstraße und am Barbarafriedhof malten. „Unser Zweck ist die Präsentation bulgarischer Künstler in Linz und die Förderung der künstlerischen Zusammenarbeit zwischen lokalen und osteuropäischen Künstlern. Das Thema Vogelzug symbolisiert dabei die gemeinsamen ökologischen Themen unserer Länder“, erläutern Heinisch und Sontag ihre Intention.
Wandkunst im Wandel
Das „Farout Kunst Kollektiv“ plant, die künstlerisch gestalteten Flächen kontinuierlich zu erneuern, um Vielfalt und Dynamik im urbanen Raum zu fördern. Die Murals sind nicht als permanente Installationen gedacht – stattdessen soll jeden Frühling Platz für neue Kunstwerke geschaffen werden. „Uns ist klar, dass Kunst im öffentlichen Raum nicht statisch sein sollte. Wo früher einmal ein Kunstwerk war, wird in Zukunft ein neues entstehen, um den Charakter der Stadt stets zu erneuern“, erklärt Heinisch. Die derzeitigen Murals von Yeto und Jahone bleiben mindestens bis zum Frühling sichtbar, bevor eine Erneuerung geplant ist.
Heinisch und Sontag haben bereits mehrere Flächen in Linz gestaltet, wobei ihre Werke oft von Natur- und Tiermotiven inspiriert sind. Im kommenden Monat werden sie zusammen mit der GWG ein weiteres Mural an einer Wohnanlage in Auwiesen kreieren. „Die Architektur bietet interessante Gestaltungsmöglichkeiten, und wir glauben, dass unsere Kunst einen positiven Einfluss auf das Stadtbild hat. Ein solches Kunstwerk kann eine Orientierungshilfe darstellen, gerade in einem Wohngebiet, das visuell einheitlich ist“, so die Künstlerin.
Ein positives Echo
Die Resonanz auf das aktuelle Projekt war durchweg positiv. Anwohner und Passanten zeigen sich erfreut über die neuen Farbtupfer in ihrer Umgebung. „Farbenfrohe Kunst kann eine Nachbarschaft erheblich aufwerten und eine emotionale Verbindung zu den Menschen schaffen, die täglich hier vorbeigehen“, betont Heinisch. Ein bisschen Farbe hilft, das Stadtbild aufzufrischen und die Lebensqualität zu steigern.
Die Bemühungen des „Farout Kunst Kollektivs“ sind ein weiteres Beispiel dafür, wie kreative Projekte nicht nur zur Verschönerung des öffentlichen Raums beitragen, sondern auch das Bewusstsein für Kunst und Kultur in der Gemeinde schärfen können. Während das Kollektiv plant, die Kunstszene in Linz weiter zu beleben, bleibt abzuwarten, welche weiteren Überraschungen und inspirierenden Kunstwerke das nächste Jahr bringen wird. Die Idee, Wände als kreative Leinwände zu nutzen, wird mit Sicherheit die vielfältige Identität Linz’ weiter formen, wie www.tips.at berichtet.
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