Im Juni 2024 überbrachte ein Fahrzeugkäufer der Polizeiinspektion Bad Leonfelden eine beunruhigende Nachricht: Er glaubte, Opfer eines Betrugs geworden zu sein. Bei der Überprüfung des kürzlich erworbenen Fahrzeugs stellte er fest, dass der Kilometerstand manipuliert und somit erheblich reduziert worden war, was ihn dazu verleitete, einen zu hohen Kaufpreis zu bezahlen.
Die Situation nahm eine ernsthafte Wendung, als das Opfer ein Gutachten als Beweis anbrachte, das sich als fehlerhaft erwies. Dies führte dazu, dass der Angestellte, der das Gutachten erstellt hatte, wegen Amtsmissbrauchs in die Mangel genommen wurde. Im Rahmen der Ermittlungen, die durch die Unterstützung des Amtes der OÖ Landesregierung erweitert wurden, kam ein Netzwerk von Betrieben ans Licht, das sich mit der Ausstellung missbräuchlicher Gutachten beschäftigte.
Strafanzeigen und Ermittlungsergebnisse
Die Recherchen zeigten einen 48-jährigen Iraker aus Linz als gewerberechtlichen Geschäftsführer, der im Mittelpunkt dieser Machenschaften stand. Unter seiner Leitung wurden in der Zeitspanne von Mitte 2021 bis August 2024 in drei Betrieben insgesamt 4016 Begutachtungsplaketten unrechtmäßig ausgestellt. Interessanterweise waren die Berechtigten in vielen Fällen nicht einmal in den Betrieben anwesend.
Zusätzlich zu dem Hauptverdächtigen sind auch mehrere andere Personen involviert. Ein 31-jähriger Afghane aus dem Bezirk Linz-Land sowie ein 37-jähriger Iraker aus Linz wurden ebenfalls in die Ermittlungen einbezogen. Auch vier Arbeiter, darunter ein 40-jähriger Kroate und ein 37-jähriger Georgier, sind beschuldigt worden. Allen wird Amtsmissbrauch und Anstiftung zum Amtsmissbrauch vorgeworfen und sie wurden bei der Staatsanwaltschaft Linz angezeigt.
Diese Vorfälle werfen ein beunruhigendes Licht auf die Fahrzeugbranche und zeigen, wie wichtig es ist, bei der Beurteilung von Gebrauchtfahrzeugen Vorsicht walten zu lassen. Verbraucher könnten leicht in eine Falle tappen, wenn ihnen die korrekten Informationen über den Zustand eines Fahrzeugs vorenthalten werden. Ein solches Vorgehen kann nicht nur finanzielle Einbußen nach sich ziehen, sondern auch das Vertrauen in die Branche erheblich schädigen.
Mehr Informationen zu diesem Thema finden sich in einem Artikel auf www.meinbezirk.at.